vonFalk Madeja 24.09.2010

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Sind es wirklich Millionen fanatischer Moslems, die da in den Niederlanden wohnen und dem Rest der Einwohner das Leben schwer machen? Millionen – das suggerierte Geert Wilders schon mal. Die Universität von Amsterdam hat das mal untersucht und das Ergebnis ist, dass es in den Niederlanden um die 53.000 orthodoxe Moslems gibt.

Das seien acht Prozent aller Moslems, bei den Marokkanern sollen es zwölf und bei den Türken fünf Prozent sein. Also 24.000 Moslem-Fanatiker bei den Marokkern und 12.000 bei den Türken.

Diese Menschen weigern sich, dem anderen Geschlecht die Hand zu geben, nicht-religiöse Musik anzuhören und gehen nicht dorthin, wo sich Frauen und Männer gemeinsam aufhalten. Gewalt finden sie auch ganz toll.

“Das ist eine schlechte Nachricht für die Demokratie”, sagte der Politologe Jean Tillie, der zusammen mit Ineke Roex und Sjef van Stiphout zweieinhalb Jahre an der Studie arbeitete. “Diese Menschen haben sehr unangenehme Auffassungen.” Er glaubt aber nicht, dass von diesen Menschen Gefahr ausgeht, dass die bsw. Bomben werfen würden. Er sieht in ihnen eher den älteren schlecht ausgebildeten Mann in islamischer Kleidung, der arbeitslos sei. Die Bombenwerfer seien eher junge Hitzköpfe wie Mohammed B., der Mörder von Theo van Gogh.

Geert Wilders würde den Umfang dieser Gruppe überschätzen, sowie Orthodoxie und Radikalisierung über einen Kamm scheren. Die Wissenschaftler glauben auch nicht, dass von dieser Gruppe Gefahr ausgehen würde.


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