Jörg Asmussen, Staatsekretär im Bundesfinanzministerium und vor der Beinahe-Pleite der IKB dort Aufsichtsrat, hat keinen leichten Stand. Jetzt hat sich der prominente Jurist Volkert Vorwerk auf den Karrierebeamten eingeschossen. Volkert hat sich in der Neuen Juristischen Wochenschrift (NJW 25/2009) einen drei Jahre alten Aufsatz von Herrn Asmussen vorgenommen.
Asmussen hatte damals geschrieben, dem Bundesfinanzministerium sei es stets wichtig gewesen, dass sich der Markt für verbriefte Kreditforderungen (Asset Backed Securities) in Deutschland stärker entwickele. (Das sind die Papiere von den die Kernschmelze auf den internationalen Finanzmärkten und die Pleite der IKB ausgingen.) Entsprechend habe der Gesetzgeber in der rot-grünen Regierungszeit dafür Sorge getragen, dass solche Kreditverkäufe an Zweckgesellschaften stark erleichtert wurden. Gestützt habe sich der Gesetzgeber dabei auf ein Gutachten einer privaten Unternehmensberatungsgesellschaft.
Als dann 2008 der Verkauf von Immobilienkrediten zum Politikum geworden sei, hätten die Banken den wenig aufgeweckten Abgeordneten im Finanzausschuss des Bundestages auch noch weismachen können, ein Kurswechsel sei für die Verbraucher zu teurer. Wenn die Banken künftig Häuslebauern Immobilienkredite anbieten müssten, die nicht verkauft werden dürften, würden diese „konkurrenzlos teuer werden“ haben die Banken laut Vorwerk argumentiert. Solche Kredite sind aber preiswert auf dem Markt zu haben.
Frau Prokop wundert das gar nicht. Was sie allerdings wundert, warum ist jener Herr Asmussen eigentlich Staatssekretär geworden?