vonDominic Johnson 03.11.2011

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Das kann nur im Kongo passieren: Wegen einer fehlenden Flugerlaubnis kann der wichtigste Oppositionskandidat keinen Wahlkampf machen. Etienne Tshisekedi, Präsidentshaftskandidat der UDPS (Union für Demokratie und Sozialen Forschritt), hätte ursprünglich am 25. Oktober nach mehrmonatigem Auslandsaufenthalt aus Südafrika in den Kongo zurückkehren sollen – genauer: nach Kisangani, um von dort aus zunächst auf Wahlkampftournee im Osten zu gehen. Dann wurde das auf 2. November verschoben. Und jetzt ist er immer noch nicht gekommen.

Viel wurde spekuliert: ist er krank? traut er sich nicht? sammelt er noch Geld? Jetzt hat seine Partei eine ebenso banale wie surreale Begründung vorgelegt: Kongos Luftfahrtbehörde RVA (Régie des Voies Aériennes) erteilt den Flugzeugen, die die UDPS in Südafrika für ihren Wahlkampf gemietet hat, keine Flugerlaubnis im Kongo.

Es handelt sich um einen Präsidentenjet, ein umgebautes Frachtflugzeug und einen Hubschrauber. Damit wollte die UDPS das Problem umgehen, daß man sich im Kongo derzeit nicht frei bewegen kann. Von einer Provinz in die andere zu reisen ist nur auf dem Luftweg möglich, es gibt seit dem Ausfall der größten Fluglinie Hewa Bora viel zu wenig Flugkapazitäten im Luftverkehr und wer effizient Wahlkampf machen will, muß sich selber helfen.

Valentin Mubake von der UDPS-Führung bestätigt, daß die Flugzeuge aus Südafrika, angeblich Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen UDPS und ANC, keine Fluggenehmigung seitens der RVA bekommen haben, womit sie auch keine Landeerlaubnis hätten, wenn sie versuchen sollten, im Kongo zu landen. „Wir warten“, sagt er. „Die Flugzeuge sind in Südafrika, Tshisekedi auch.“

Man denke über einen Plan B nach, sagt Mubake: den UDPS-Führer mit einem Linienflug nach Kinshasa zu bringen, damit er erstmal Wahlkampf im Westen des Landes macht – das geht notfalls auch auf dem Landweg, zumindest in den angrenzenden Provinzen Bas-Congo und Bandundu – und hoffen, daß sich das Problem bis dahin löst. Ein Problem, zu dem die RVA jeden Kommentar verweigert.

Zunächst aber ist die Lage, daß die UDPS, die sich als stärkste Oppositionskraft im Kongo sieht, keinen Wahlkampf mit ihrem Führer machen kann. Anders als Staatschef Joseph Kabila, der seinen Wahlkampf mit einer Tour durch Maniema begann, und Vital Kamerhe, der in Kinshasa aufgetreten ist – und ebenso wie Tshisekedi den Mangel an Transportkapazitäten beklagt.

Immerhin hat die UN-Mission im Kongo (Monusco) 80 Flugzeuge zugesagt, um den Transport von Wahlmaterialien in alle Ecken des Landes zu gewährleisten. Es sollen übrigens auch noch aus China Wahlurnen und aus Südafrika Wahlzettel eingeflogen werden. Vielleicht denkt auch noch jemand daran, daß auch die Präsidentschaftskandidaten transportiert werden müssen.

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