Wenn es in Goma eine Prognose zu Kongos Wahlen gibt, die in allen Lagern geteilt wird, dann die: Es dürfte unruhig werden. Jeder verdächtigt den anderen, Unruhe schüren zu wollen, um seine eigenen Ziele zu befördern. Nun wird es unruhig.
Hier einige Nachrichten, die heute aus Goma kommen:
– im Distrikt Masisi (Nord-Kivu) kämpft die Regierungsarmee gegen die Mai-Mai-Gruppe von General Janvier, die den strategisch wichtigen Ort Nyabiondo eingenommen haben soll;
– zwischen Goma und der Distrikthauptstadt Rutshuru 70 Kilometer nördlich wurde ein Kleinbus überfallen, bei Biruma wenige Kilometer südlich von Rutshuru; ein Passagier wurde getötet;
– in Ituri soll die lokale Miliz FRPI (Patriotische Widerstandsfront von Ituri) des Lendu-Ngiti-Volkes unter dem berüchtigten Milizenführer Cobra Matata am Donnerstag früh (20. Oktober) den Ort Gety eingenommen haben, der im Süden des Distrikts in den Bergen oberhalb des Semliki-Flußtals an der Grenze zu Uganda liegt; die Armee habe den Ort am Abend zurückerobert, heißt es. 30.000 Menschen waren vor den Kämpfen geflohen. Am 3. Oktober hatte die Armee Cobra Matata für tot erklärt, was dieser am nächsten Tag allerdings dementierte;
– in Süd-Kivu gibt es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen, ruandischen FDLR-Milizen und Mai-Mai-Milizen. Nach UN-Angaben griff die Mai-Mai-Gruppe „Mutomboki“ am 10. Oktober die FDLR im Südosten des Distrikts Shabunda an und drängte die ruandische Miliz von dort zurück. Im gleichen Zeitraum wurde der Ort Baraka von der Mai-Mai-Miliz „Yakutumba“, die Basen am Tanganyika-See hat und am 4. Oktober sieben Banyamulenge-Mitarbeiter einer lokalen Hilfsorganisation brutal ermordet hatte, mit Raketen beschossen. Am 17. Oktober lancierten die UN-Truppen in Süd-Kivu eine neue Militäroperation zusammen mit Regierungseinheiten gegen Milizen, genannt „Chunga Usalama 5“ (Schutz für den Frieden).
Friedliche Wahlen? Fairer Wahlkampf? So nicht.