vonElisabeth Wirth 15.05.2010

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Wir und unser Stadtteil Neukölln sind nicht erst seit gestern cool. Spätestens jedoch mit der Eröffnung von Pizza a Pezzi in der Weserstraße war es offiziell. Es passiert viel im Kiez. So schnell kann man gar nicht gucken, da hat schon wieder ne neue Kneipe, Bar, Galerie oder nen neues Restaurant eröffnet. Standen früher noch Pokale in den Schaufenstern von Ladenflächen die man nie betreten hat oder wirkten Ladengeschäfte vereinsamt, sind sie heute mit braunem Papier beklebt und verheißen Neues. Aus dem Eckbert wurde das Weckbert und meine erste Weserstraßenerinnerung 2005, die Polsterei  Ecke Hobrechtstraße ist seit kurzem wirklich nur noch eine Erinnerung. In den Räumen eröffnet demnächst ein Bioladen. Veränderung ist toll, Veränderung bringt neue Möglichkeiten und die Veränderungen der letzten Jahre tun dem Kiez gut. Sie haben Nordneukölln bunter gemacht, die Bevölkerungsstruktur durchmischt. Und gleichzeitig macht Veränderung auch angst, die In einem Stadtteil Gentrifizierung heißt. Ich möchte mir auch noch in ein paar Jahren meine Wohnung „leisten“ können, ich möchte nicht irgendwann durch die Straßen des Reuterkiez laufen und auf potentielle Hippness-Medien-Kompatibilität abgecheckt werden und habe auch keine Lust nur noch Eltern und deren Kinder im Partnerlook zu sehen. Ich finde, wir brauchen kein St. Oberholz in Neukölln und auch keine riesigen Werbebanner angesagter Sport- oder Nobelmarken.

Jetzt wird aus Neukölln Nowkölln und zu dem Wochenmarkt am Landwehrkanal gesellt sich ein Flohmarkt, der sich im Jetzt Flowmarkt nennt.

Das mit dem Flohmarkt finde ich, ist gar keine so schlechte Idee. Ab dem 16. Mai kann man also am Maybachufer entlang schlendern und sich unter dem Motto „second-hand*fashion*music*style“ das Zeug anderer Leute zu Eigen machen.

Mehr als Hundert Stände versprechen eine Vielzahl an Möglichkeiten seine Platten-, Bücher-, Klamotten-, Sammeltassensammlung zu vergrößern, „neue“ Einrichtungsgegenstände jenseits des Ikeaeinheitsbreis zu erstehen oder Klamottentechnisch für den überreifen Sommer aufzurüsten. Die Website verspricht ein abgefahrenes Stöbererlebnis und auch der nächste/ zweite Nowkölln Flowmarkt Termin steht schon fest. Für den 6. Juni kann man sich, als potentieller „Händler“ noch anmelden.

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