vonBen Gerten 10.08.2009

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Seit Anfang der neunziger Jahre beobachte ich als Wähler die Kandidatinnen und Kandidaten, die die Parteien aufbieten, um mich zur Bundestagswahl zu motivieren. Stefan Heym war mal dabei und Wolfgang Thierse, zuletzt bot die SPD immerhin einen ihren Finanzexperten, den ehemaligen Weddinger Bezirksbürgermeister Jörg-Otto Spiller auf  http://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahlkreis_Berlin-Mitte .

Diesmal sind die Parteien der großen Koalition offenbar wild entschlossen, das Herz der Hauptstadt den Kleinen zu überlassen. Für die Grünen tritt Wolfgang Wieland an, anerkannter Rechtspolitiker und auch schon mal grüner Justizsenator in Berlin. Und für die Linkspartei deren junger Landeschef Klaus Lederer, der interessanterweise vor einigen Jahren seine preisgekrönte Doktorarbeit über die Privatisierung kommunaler Dienstleistungen geschrieben hat.

Die SPD hingegen will mit der in Osnabück geborenen politisch unbekannten ehemaligen Ministeriumsbeamten Eva Högl den in den Ruhestand gegangenen Spiller ersetzen und die CDU mit dem Ostwestfalen Christian Burholt, der bislang Politik vor allem als Mitarbeiter im Abgeordnetenbüro eines anderen CDU-Politikers gemacht hat.

Meine Grundschullehrerin Frau Prokop hätte mein Kopfschütteln verstanden und gesagt – wenn die politisch was anbieten, dann wähl doch die Kleinen. Bei ihr daheim im Rheinischen versuchten die Düsseldorfer Grünen derzeit dagegen nicht mit Köpfen sondern mit nackten Tatsachen Politik zu machen: Zwei weiße Frauenhände auf einem (zugegeben schönen) schwarzen Frauenhintern. Der Slogan dazu: Der einzige Grund, schwarz zu wählen.

 

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