vonlottmann 17.06.2009

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Heute hat der US-amerikanische Präsident gesagt (seufzend), der iranische neue Oppositions-Star Mussawi sei auch nicht viel besser als Achmedineschad. Die Unterschiede seien weit weniger groß als gedacht. Eigentlich nur graduell. Also vernachlässigbar. Der arme Obama: jetzt bricht ihm auch noch das letzte Feindbild weg. Erst Guantanamo, jetzt Achmedineschad, darf darf einfach nicht passieren! Es geht um Arbeitsplätze, Herrgott. Ohne Guantanamo wird es kaum noch neuen Terroristennachschub geben, neue empörte Fanatiker, deswegen muß die Vorzeige-Hölle ja auch erhalten bleiben. Ohne neue Terroristen kann man der letzten intakten Boom-Branche des Landes, dem militärisch-industriellen Komplex, kaum weitere zweistellige Zuwachsraten garantieren. Man sieht förmlich Obama abends im Badezimmer neben Michelle, wie er ihr sagt: „God damn, ich bin auch für den Frieden, logisch, das ist ja auch nicht schwer, aber hier geht es um Millionen Familien, die ihre Arbeit und ihr Einkommen verlieren, wenn die Terrorhysterie nachläßt! Das bedenken sie nie, unsere feinen liberalen Freunde überall auf der Welt!“ Ja, und jetzt, wie gesagt, wird auch noch der vorletzte Bösewicht des Planeten einfach hinweggefegt. Und das iranische Volk entpuppt sich auch noch als frei und überhaupt nicht ängstlich. Herrgott, was für eine Scheiße! Vor allem:
Kim il Sung oder wie der heißt – ist auch noch gefährdet. Krebs im Endstadium!

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