Die niederländische Justiz hatte Schwierigkeiten, um für einen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilten Pädophilen einen Gutachter zu finden. Es geht vor allem um die Frage, ob und wie der 60jährige behandelt werden könnte. Der Mann, bekannt unter dem Namen Benno L. und deutscher Staatsbürger, hofft obendrein, seine Strafe in Deutschland aussitzen zu können. Er glaubt, dass er dort in gewisser Anonymität seine Strafe absitzen kann.
Der Fall hatte durch seinen enormen Umfang sowie seine Opfer – behinderte Kinder – für viel Aufsehen gesorgt. Der Mann hatte es in einer privaten Schwimmschule in Den Bosch u.a. auf Kinder mit dem Downsyndrom abgesehen. Die Polizei fand schließlich auf seinem Computer mehrere 10.000 Bilder von 98 Kindern zwischen sechs und 16 Jahren. Zu Zusammenkünften besorgter Eltern kamen mehr als 1000 Menschen.
Jetzt geht es um eine eventuelle Behandlung, die die Staatsanwaltschaft erzwingen will. Inzwischen wurden diverse Experten, darunter vom Nederlands Instituut voor Forensische psychiatrie en psychologie (NIFP) angesprochen. Letztendlich wurde doch ein Psychiater gefunden, aber der soll erst Ende April mit der Untersuchung fertig sein. Am 12. Mai soll der Prozess weiter gehen.