vonFalk Madeja 24.01.2011

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Das Parlament in Den Haag soll in Kürze ein Gesetzesvorhaben diskutieren, nachdem die schätzungsweise 40.000 Prostituierte des Landes registriert und mit einem Pass ausgestattet werden sollen. Bei jedem Besuch sollen Freier künftig die Frauen nach eben diesem Pass fragen. Die Regierung will damit illegale Prostitution und Frauenhandel bekämpfen, berichtet De Telegraaf.

Auf der Website Hookers.nl, laut De Telegraaf „mit 140.000 Mitgliedern die Plattform der Kunden der niederländischen Sexbranche“ wurde das Vorhaben inzwischen ausgiebig diskutiert. Vor allem das Thema Privatsphäre bewegt die Gemüter. Schließlich würden viele Prostituierte nicht unter ihrem eigenen Namen arbeiten, ergo würden mit der Einführung des Pass-Systems wahrscheinlich viele Prostituierte in die Illegalität verschwinden.

In der Praxis müssten die Prostituierten ein 20minütiges Gespräch mit einem Beamten führen. Der solle dann darauf achten, ob es Anzeichen für Menschenhandel gibt. Der Verdacht darauf soll allerdings auch nicht dazu führen, dass der Pass verweigert werde. Das würde also darauf hinauslaufen, dass die Kunden sehr wohl Sex mit Opfern von Menschenhandel haben dürften, solange die nur registriert sind.

Inzwischen haben Vertreter von Prostituierten-Organisationen, Gesundheitsbehörden und von Organisationen gegen Menschenhandel sich zu Wort gemeldet und Kritik an dem geplanten Gesetz geäußert.

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