vonDetlef Guertler 08.01.2010

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Es sieht ja gerade ganz danach aus, als würde das, was mir gemeinhin „Zeitung“ nennen, den Weg alles Irdischen gehen und von irgendwelchen elektronischen Inhaltsansammlungen ersetzt werden. Wobei vermutlich etwas übrig bleiben wird, wenn sogar Felix Schwenzel es manchmal charmant findet, diese Sorte Zeitung zu lesen (was wiederum Wolf Schneider als Beleg für die Einsamkeit Schwenzels nahm (via Stilstand), aber das ist eine andere Geschichte).

Womit sich allerdings die Frage stellt, wie man dieses irgendwie Elektronische nennen soll, das die Zeitung ablöst. Wenn ich davon ausgehe, dass es sich um etwas handelt, das „mit journalistischen Stilmitteln präsentiert“ wird, das „aktuellen und universellen Inhalt“ bietet und „in kurzen Zeitspannen öffentlich erscheint“, dann entspricht das ziemlich genau dem, was man (hier Wikipedia) als „Zeitung“ bezeichnet. In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens war das Wort Zeitung auch nicht an das Medium bedrucktes Papier gebunden, sondern bezeichnete schlicht die Nachricht.

Wird es jetzt Zeit, die Zeitung wieder von ihrer Bindung an ein spezifisches Medium zu befreien? Ich fände das schick. Dann kann man in Zukunft Handy-Zeitungen, Kindle-Zeitungen und eben Papier-Zeitungen lesen, und wenn die Verlage auch nur ein bisschen schlau sind, schaffen sie es dann, ihre Zeitung in jedem beliebigen Medium zu verbreiten und, ja, auch zu verkaufen.

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