vonFalk Madeja 07.12.2010

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Sprinter sollen Toiletten bekommen
Sprinter sollen Toiletten bekommen

Die Niederlande steht vor der Lösung eines Problems. Heute hat das Parlament gefordert, dass in den Zügen – genauer gesagt den Sprinter-Zügen – wieder gepinkelt werden kann. Viele Menschen wollen das gar nicht, denn Bahn-Toiletten – vor allem in den Niederlanden – sind fürchterlich verdreckt. Einfach nicht sauber zu kriegen, schmierig und wenn sie nicht schmierig sind, fehlt garantiert das Toilettenpapier.

Die Nederlandandse Spoorwegen (NS), die sich gerade im Gleichtakt mit der Berliner S-Bahn in der öffentlichen Meinung zu den Kurios-Bahnen Europas entwickelt (Zugausfall wegen Winter mit Schnee, Herbst mit Blättern etc.), wollte daher für kurze Strecken in den neuen Sprinter-Zügen (eine Art Regionalbahn) auf Toiletten verzichten – und tat das auch! Ein Sturm der Entrüstung breitete sich aus, männliches Personal pisste in Flaschen und weibliches eben gar nicht mehr.

Nun kam die Angelegenheit ins Parlament. Die postmaoistische „Sozialistische Partei“ ließ Fraktionsmitglied Farshad Bashir einen Antrag stellen, wonach die NS verpflichtet werden soll, in jedem Zug eine Toilette anzubieten. Die will das nicht, denn das Nachrüsten der Sprinter Züge soll angeblich um die 100 Millionen Euro kosten. Wie auch immer, die Mehrheit im Parlament will die Toiletten in den Sprinter-Zügen und so hat die NS nun ein großes Problem.

Sehr originell war übrigens der Wortbeitrag der GrünLinken Ineke van Gent, die sagte. Es sei doch verrückt, dass man bald in jedem Zug internetten könne aber nicht mehr pinkeln. Vielleicht übersieht sie, dass auch im Internet manche „Sch…“ verbreitet wird, aber das nur nebenbei. Ineke van Gent sollte bedenken, dass es nicht allzu viele Leute gibt, die auf ihre Laptops pinkeln, egal ob die nun online sind oder nicht.

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