Michael Moore hat sie wieder ausgegraben. Jene Citibank-Studie aus dem Jahr 2007, die sich die Welt der Luxusaktien betrachtete und sie zum Kauf empfahl, weil wir ja in einer Plutonomie lebten, also einer Welt, deren Ordnung (Nomos) den Interessen der Superreichen entspreche (bei den Griechen war Pluto der Gott des Reichtums, bei den Römern hingegen derjenige der Unterwelt).
Das wiederum hat die FTD gleich zweimal ausgegraben. Einmal vergangene Woche in ihrer glossigen „Out-of-Office“-Kolumne, und einmal heute im „Kapital“-Kommentar.
Die These, die sowohl Citibank als auch Moore als auch der Kapital-Kolumnist verfechten, kaufe ich nicht. Nein, der Lauf der Welt wird nicht (mehr) von den Superreichen bestimmt, denn, aber ja doch, sie sind überproportional von der Finanzkrise betroffen.
Sicher, die Aktienkurse sind gerade mal wieder hoch gegangen. Aber das gehört zu jenem Prozess, den ein Mitdiskutant bei Nouriel Roubini einmal „allocating the losses to the right losers“ nannte. Viele der heute sich reich Fühlenden werden in der nächsten Runde bei den Gekniffenen dabei sein, und dann stellen wir mal wieder fest, dass der entscheidende Faktor nicht so sehr die Menge des Geldes, sondern die Menge an Macht war. Und damit bewegen wir uns nicht etwa in der Welt eines ganz neu zu erfindenden Begriffs der Plutonomie, sondern schlicht in der seit vielen Jahrhunderten bekannten Plutokratie.