Aufgepasst am nächsten Donnerstag, jedenfalls in der Region Het Gooi. Dort muss das Polizei-Kollektiv die Strafzettel-Produktion an einem Tag drastisch erhöhen. Nur an einem Tag, die restlichen 364 Tage eines Jahres kann jeder weiter machen was er will. Die Polizei übrigens auch. Die macht allerdings ganz gern auch mal gar nichts, zum Beispiel bei Anzeigen. Gar nichts ist nicht ganz wahr, abwimmeln ist ja auch eine Tätigkeit.
Hintergrund: der Polizeichef ist der Meinung, dass dieses Jahr mit 250 Strafzetteln bis jetzt nicht genug Strafzettel ausgeteilt worden sind. Ob es an faulen Polizisten liegt oder daran, dass seine Bürger allerdings noch nicht genug Falsches gemacht haben – wer weiss. Aber er will unbedingt 2000 Strafzettel! Wer an diesem „Bonnendag“ die meisten Strafzettel austeilt, wird zum Held der Polizeiarbeit erklärt.
Jetzt müssen seine Ordnungshüter von den Schreibtischen schnellen und den Bürgern irgendwas nachweisen. Oder die Bürger irgendwelche Delikte provozieren. Vielleicht schaltet der Polizeichef noch eine Anzeige „Bürger, begeht am Donnerstag um Gotteswillen viele Delikte!“. Oder hängt entsprechende Plakate auf. Oder schickt jedem dort eine SMS! Tu was! Mach was! Denk an die Polizei!
Hoffentlich erfinden Bürger und Polizei nicht zu viele Ordnungswidrigkeiten, die dann hinterher beim Richter landen und viel mehr kosten, als sie dem polizeilichen Strafzettel-Kollektiv eingebracht haben.