DIE LETZTE LANGE NACHT DER POPLITERATUR
Rede zu seinem Abschied als Pop-Autor
„Meine lieben Freunde,
ich freue mich, dass Ihr alle gekommen seid. Wie Ihr wisst, wollen wir heute meinen Abschied von der Popliteratur, der sogenannten, feiern. Wir befinden uns in der letzten langen Nacht der Popliteratur. Viele Journalisten sind erschienen, ich kann sie nicht im einzelnen begrüßen. Auch von den Gästen mag ich niemanden besonders hervorheben, will aber sagen, dass ich mich über den Auftritt des großen Wolfgang Herrndorf, den nach mir letzten großen Vertreter der – dann toten – Popliteratur – besonders freue. Er hat das Buch ‚In Plüschgewittern’ geschrieben, das bis auf den Titel sehr gut ist. Wolfgang Herrndorf war auch gestern nacht in dem Lokal ‚White Trash’ zugegen – Tex Rubinowitz hat es einstmals kurz nach Wende gegründet, als bewussten Affront gegen die Wiedervereinigung. Herrndorf saß rechterhand neben mir gestern, und das war mir eine Ehre. Rubinowitz wiederum saß linkerhand neben mir. Auch er ist heute anwesend und ich möchte ihn willkommen heißen. Ich freue mich auch über Bettina Semmer und ihr Kind Babettchen Semmer, die ihren Indien-Urlaub abgebrochen haben, um hier bei uns sein zu können. Bettina Semmer hatte Anfang der 80er Jahre die Gemälde der Neuen Wilden Malerei gemalt, die umgebrehten Kühe, die bei mir in der Wohnung hier im denkmalsgeschützten Kurvenstarhaus in der kleinen Präsidentenstraße 3 im dritten Stock im Wohnzimmer hängen. Ich werde diese Wohnung binnen Jahresfrist aufgeben, spätestens dann, wenn mein neues Buch mit dem Titel ‚Frauen in Freiheit’ herausgekommen ist. Und seinen Mann ernährt. Man muß als Schriftsteller, wenn man ein Buch zuende geschrieben hat, die Wohnung wechseln. Ich werde dann Berlin und das Thema wechseln. Immerhin ist ‚Frauen in Freiheit, in dem es um die Frauen rund um den Hackeschen Markt geht, nach ‚Deutsche Einheit’ schon mein zweites Berlin-Buch. Es wird nun Zeit, sich von den jungen Leuten, den Frauen rund um den Kurvenstar, ab- und den übrigen Menschen in Deutschland, den Alten, den Arbeitslosen, den Angestellten, den Seefahrern, den Bäckerburschen, den Computerfachhändlern undsoweiter zuzuwenden. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass schon heute ein Vertreter der älteren Generation gekommen ist, nämlich Diedrich Diederichsen, Professor für audiovisuelle Kommunikation in der Märzakademie Stuttgart und pensionierter Dozent literarischer Musikdesignkonzepte in Ohio, USA. Guten Abend, lieber Diedrich, schön, dass Du es noch geschafft hast.
Ich will zu meinem Thema kommen, also für die anwesenden Redakteure und Medienberufler. Wie habe ich so alt werden können, wohin geht die Literatur, was passiert nach dem Urteil im Fall Maxim Billers und seines verbotenen Romans ‚ESRA’ mir der manchmal Popliteratur genannten Schreibweise? Wie wir alle wissen, habe ich immer das geschrieben, was ich direkt erlebt habe. Da das alle Schreibenden mehr oder weniger so tun, lag es bei mir an dem mehr. Oder lag es daran, dass ich mehr erlebte als andere? Wie man in der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung nachlesen kann, bin ich der Meinung, dass alte Leute nichts mehr erleben und daher auch nichts aufzuschreiben haben. Schon deshalb ist es bei mir mit der Popliteratur vorbei. An ihre Stelle tritt nun die sogenannte neue ernsthafte Literatur, von mir auch Die Neue Ernsthaftigkeit genannt. In meinem ersten Roman nach dem Tag X, also nach dem 20. Juli 2003, werde ich mich in einer unbekannten oder zumindest absolut bedeutungslosen ostdeutschen Hafenstadt, nämlich Rostock, um all jene kümmern, die in ihrem Leben das Wort Rainald Goetz oder Christian Kracht noch nie gehört haben. Apropo diese beiden Namen: Mein Abschied von der Popliteratur ist natürlich auch ein ganz spezifischer Abschied von den Popliteraten, den prominenten Popautoren der letzten beiden Dekaden,. Um die Popliteratur zu verteidigen, habe ich gebetsmühlenartig gerade in den letzten Jahren ihre angegriffenen Vertreter verteidigt. Da es niemanden gab, in den vielen Gesprächsrunden auf Partys, bei Freunden, in den Zeitungen, die diesen Job ausführten, habe ich es getan. Tex Rubinowitz meinte gestern in diesem seinen Lokal ‚White trash’ in der Torstraße, linkerhand neben mir sitzend, Herta Feiler die Hand haltend, meine Lobrede auf Maxim Biller in der taz letzte Woche sei ein Kotau gewesen. Das stimmt und stimmt nicht. Denn inhaltlich meinte ich alles so, wie es da stand. Also dass Menschen über das schreiben dürfen sollen, was sie wirklich umtreibt. Und wenn das eine furchtbare, unerfüllte, gemeine, gemein machende Liebe ist, ein Liebeskrieg, muss es eben das sein, worüber er schreibt. Das soll ihm dann nicht aus Persönlichkeitsschutzgründen untersagt sein. Wir stehen gesellschaftlich-kulturell gerade vor einer drohenden Zäsur auf diesem Gebiet. Es macht sich in breitesten Kreisen, selbst gerade bei Bild Lesern und Leuten, die sogenannte Spieler-Interviews in Sportsendungen sehen, die Meinung breit, alle Menschen sollten ihr Recht auf die Privatsphäre härter – also mit neuen Gesetzen – durchsetzen können. Auch und sogar ein x-beliebiger Fußballspieler, zum Beispiel Manuel Frings vom SV Werder Bremen, soll einen Reporter, der sein Kind fotografiert, belangen dürfen. Denn das Kind kann ja entführt werden, wenn es erstmal in der Zeitung steht oder so, und überhaupt geht die Privastsphäre ja niemanden was an. Und Dieter Bohlen soll nicht mehr schreiben dürfen, dass Naddel morgens die Zähne nicht putzt. Und Effenberg erst und so weiter. Schluß mit Gossip! Und Schriftsteller sollen nicht mehr über real existierende Nachbarinnen schreiben und was die anhaben und wie der Sex mit denen ist, sondern das soll jetzt endlich anständig untersagt werden dürfen. Die Schriftsteller sollen sich jetzt alles wieder vollkommen ausdenken und ihre Geschichten im traumlosen Niemandsland spielen lassen, in fernen Welten, im zeitlosen Raum ewiger richtig guter Literatur. Je weiter weg von unserer Wirklichkeit, umso besser. Siehe Klagenfurt jetzt Anfang des Monats. Elf von zwölf Gescichten spielten irgendwo im ackerzerfurchten Bergland von Anatolien oder im wilden Kurdistan, oder ein sterbender alter Mann bewegte sich ‚minituös’ und „herrlich genau beschrieben“ die Treppe hinab zum Keller, wobei sein Gehirn bereits tot war. Alles bullshit. Oder im Märchenland. Oder in einem Land, wo altertümelnd gesprochen wird wie im Mittelalter und weise Feen sich versponnen ihre Öko-Träume gegenseitig erzählen, freilich ohne Sinn und Verstand. Auch 15 Jahre nach Beginn der Popliteratur, nach dem Roman ‚Mai, Juni, Juli’ und jetzt nach dem 11. September 2001 und dem Tod dieser Schreibweise am heutigen Tag – denn wer würde es jetzt noch wagen, das Schimpfwort Popliteratur auf sich zu beziehen – steht die deutsche Literatur schlechter und erbärmlicher denn je da. Was aber für mich kein Grund mehr sein soll, meine Mitstreiter von einst weiter blind zu verteidigen. Nein, ich werde sie alle vergessen, die Krachts, Stuckrad-Barres, Alexa Hennig von Langes, Joachim Bessings, Jana Hensels und so weiter. Vergessen und vorher noch mal justieren, für die Archive. Das Bild, das ich von meinen schreibenden Pop-Kollegen zeichnete, war einfach nicht richtig. Ich hatte nur keine Lust, diese Leute, die von aller Welt auf so widerwärtige, banausenhafte Weise attackiert wurden, nun meinerseits auch noch unter Feuer zu nehmen. Natürlich war es mir lieber, Jana Hensels schnörkellose, aufrichtige Beschreibung der Zerstörung ihrer DDR zu lesen, als mir komplett ausgedachte, sprachlich dezidiert und minituös ausformulierte Parabeln blutleerer amerikanisch-deutscher… ich kriege den Satz gar nicht zuende, so langweilig ist das zu Beschreibende, diese Kunstprosa unserer geförderten Autoren ohne Leser. Ja, wie gesagt, immer für Jana Hensel, und immer gegen Gregor Hens und Konsorten. Und dennoch muß ich irgendwann auch einmal sagen, dass Jana Hensel verdammt humorlos ist. Oder dass Rainald Goetz mit dem Buch ‚Rave’ sich ewige Verdienste erworben hat in meinen Augen, ebenso mit dem Erstling ‚Irre’ und mit seiner Internetrevolution ‚Abfall für alle’. Das ist schon sehr viel. Aber wirklich genug für einen Zeitraum von 15 Jahren? Wieviel Mist hat er auch geschrieben, und WAS für ein Mist war das eigentlich, inhaltlich?Hat ihm da je einer auf die Finger geklopft? Diese RAF-Phantasien in ‚kontrolliert’ haben mich komplett angeekelt, denn sie waren nicht nur bemerkenswert doof, sondern kamen auch noch als irgendwie cool daher, dabei war das ganze Buch vermurkst. Schwachsinnig, künstlich, ausgedacht, genauso ausgedacht wie die Hinterstübchen-Ergüsse ganz normaler lebensferner Graubärte, die immer den Petrarca-Preis kriegen. Hat das je einer gesagt? Dass 90 Prozent des Goetz-Outputs genau solch ein Schmarrn war, wertlos wie Peter Handkes 1000 Seiten über die ‚Niemandsbucht’? Oder dass unsere Pop-Ikone Rainald trotz aller RAF-Rabulistik unpolitisch ist, undemokratisch, unsympathisch, niemals offen, niemals engagiert, immer dünkelhaft verharrend im eigenen Status und Besitzstand,wie ein Junker vor 100 Jahren? Undenkbar, dass ein Bismarck oder Goetz einen öffentlichen Streit führte, erfüllt vom Feuer der Gedanken und der Menschenliebe. Ein Dumpfmeister ist er, unser strahlender Fürst Rainald, mit Verlaub: ein Arschloch. Ich persönlich bin froh, wenn ich nach meinem Rollenwechsel ins gegnerische Lager nie wieder an ihn denken muß.
Oder auch Diederichsen, dieser andere so furchtbar alte Name, ich weiß, er ist heute bei uns, und ich werde nichts Böses über ihn sagen, so wie ich noch nie von Kindesbeinen an – wir gingen zusammen zur Schule – etwas Unsolidarisches gegen ihn unternommen habe. Aber muss man bei all seinen Verdiensten, bei all seiner geradezu blendenden Klugheit, nicht auch einmal zu Protokoll geben, dass dieser Mann keine der Kriterien erfüllt, die man an einen Vertreter der Aufklärung, des Wortes, des Humanismus… na, ich will mich hier nicht vergalloppieren. Wenn ich sage, Voltaire hätte Diedrich nicht gemocht, denkt ja jeder sofort: gut so, Voltaire ist ja auch schon lange tot. Wenn ich sage, Diedrich lebt wie Goethe in Weimar, denkt jeder: na ja doch, ist doch cool. Nur: Popliteratur, zu der dieser Mann immer gezählt wird, ist eben gerade NICHT Goethe in Weimar, sondern eine Epoche davor. Die wilde Etappe Diederichsens dauerte gerade einmal drei Jahre. Seitdem, und das heißt bei ihm: seit seinem 22. Lebensjahr, zehrt er von dieser kurzen Zeit der Kreativität und der Genialität. Seit Jahrzehnten produziert der Mann einen dermaßen scheußlichen weil vollständig uninspirierten Scheiß – exaktes Spiegelbild eines vollkommen abenteuerlosen Lebens – dass man sich an den Kopf fasst, wie das deutsche Feuilleton das niemals merken konnte. Und so weiter. Über jeden der Top Ten der Popliteratur könnte man derartig Desillusionierendes berichten. Eine kurze Phase der Wildheit, des echten Lebens, der guten Texte, und eine entsatzlich lange Folgezeit der Saturiertheit, der Ehrungen, der gegenseitigen Hype-Bildung, des Sich-Abschottens, der Arroganz und der wahnsinnig wertlosen Texte. Nur Stuckrad-Barre hat bis zuletzt einen äußerst heißen Reifen gefahren. Das ist auch der Grund, warum er heute in einer Drogen Entzugsklinik einsitzt und jetzt nicht bei uns sein kann. Von dieser Stelle aus daher einen herzlichen Gruß der Solidarität und den Wunsch, er möge bald wieder gesund werden. Alles Gute, lieber Stucki, wir denken an Dich! Halt durch und wende Dich anschließend ebenfalls von diesem Zirkel schweigender Pop-Päpste ab, die Dich in diese Sackgasse geschickt haben! Heuere wieder bei Harald Schmidt an, von dem Du einmal zu recht gesagt hast, an ihm imponiere Dir die moralische Dimension in seinem Denken und Handeln. Wende Dich ab vom falschen Christian Kracht, der sich seit seinem Durchbruch mit dem brillianten Roman Faserland ins Nirgendwo zwischen Kambodscha und Singapur zurückgezogen hat. Wobei auch für Kracht gilt: Ich habe ihn gelobt bis zum körperlichen und nervlichen Zusammenbruch. Weil Faserland ein so guter Text war. Weil seine Idee, Globalisierung ernst zu nehmen und in Asien zu leben, mir zunächst äußerst gut gefallen hat. Weil ich es auch mochte, dass er als Popautor konsequenterweise für H&M Reklame gemacht hat. Weil ich es nun einmal nicht leiden konnte, wenn weibliche Angestellte in Medienberufen gegen Kracht wetterten und stattdessen ‚rudernde Hunde’ von Elke Heidenreich oder ‚Asche aufs Haupt meiner toten Mutter’ kauften. Aber muß ich nicht wenigstens zum Abschied einmal ausrufen dürfen: Faserland war gut, es war ein wundervoller Text, ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, aber es war natürlich NICHT so gut wie ‚Mai, Juni, Juli’. Es fehlte, bei aller Lustigkeit, doch diese eine halbe weitere Dimension, die das andere Buch eben doch auch noch hat, als kleine Dreingabe. Natürlich ist ‚Faserland’ ein herzensgutes Buch, anerkennenswert schon deshalb, weil es der einzige konsequente Nichtentwicklungsroman ist, den ich kenne. Aber genial ist es natürlich NICHT. Das ist das andere Buch, und Kracht weiß das und er verhält sich kindisch deswegen. Seit zehn Jahren verhält er sich einfach nur kindisch. Ein echter großer Autor hätte sich niemals so kindisch und abwehrend verhalten. Ein wirklicher großer Autor hätte sich über einen genialen Text immer und vorbehaltlos gefreut, ohne ängstlich zu überlegen, ob der eigene Text wohl schlechter sein könne. Auch Kracht ist somit nur ein kleiner Arsch, und das muß eben auch einmal gesagt werden, was ich hiermit tue. Aber damit will ich es auch erstmal bewenden lassen. Ich glaube, die Botschaft ist verstanden worden. Popliteratur war für eine kleine, feine Riege das Sprungbrett zu hohen Auflagen und Wohlstand. Aber jeder von denen hat sich postwendend von dem zum Schimpfwort gewandelten Begriff Popliteratur distanziert und hat hat ehrenhafter deutscher Großschriftsteller gemacht, auf Peter Handke, auf Freund der Feuilletons. Ein guter Autor muss aber immer der größte Feind der Feuilletons sein. Wenn man das aber ist, bekommt man eine Biographie wie Joachim Lottmann. Das ist natürlich nicht zumutbar, oder wie man heute nachsetzen würde: nicht wirklich. Ich verstehe sie also, die kleinen Arschlöcher, die Geistzwerge, die jahrzehntelangen Etikettenschwindler, will mich aber gerade von ihnen nun mit Nachdruck verabschieden. Übrigens auch von Alexa, die ich gerade im vorderen Bereich gesichtet habe, Alexa Hennig von Lange, die Autorin des phasenweise großartigen Romans ‚Relax’. Also die erste Hälfte des Romans ist so gut, weil Alexa da in Ich-Form von ihren sexuellen und anderen Exzessen aus ihrer Teenagerzeit berichtet, eins zu eins, so wie es wirklich war, ohne jede Distanz, oder wie ein Feuilletonist es ausdrücken würde: atemlos. Im zweiten Teil des Buches schreibt sie aus einer notgedrungen ausgedachten Perspektive eines Mannes: dieser Teil des Buches ist so tot wie eine Bleiente. Was aber niemand der Autorin gesagt hatte. ‚Relax’ verkaufte sich 250.000 mal, und Alexa schrieb noch vier weitere Romane aus der Perspektive eines Mannes, eines so tot wie das andere. Den Kritikern gefiels, die bekamen ja auch Geld fürs Lesen, und Alexa weiss bis heute nicht, welchen Mist sie seit Jahren herstellt. So, aber jetzt weißt Du es, Alexa! Komm nachher rüber, kannst bei der Podiumsdiskussion mitmachen…
Ich will auch gar nicht länger meckern. Es ist ja auch so, dass es wesentlich mehr gute neue Autoren gibt als schlechtgewordene alte. Auf eine Rebecca Casati kommen fünf unentdeckte Katha Schultes, auf einen heruntergekommenen Moritz von Uslar zehn neue Stefan Beuses, die sich NICHT auf Augenhöhe mit MTV-Stars fühlen, und selbst wenn, so schreiben sie so gut wie Charlotte Roche in NEON. Ich begrüße daher ganz herzlich die vielen neuen und zu entdeckenden Nachwuchsstars, die heute hier sind und besonders die sieben, die diese Nacht lesen. Mit dem grossen Herrndorf fangen wir an, beziehungsweise nach der Ouvertüre meiner Nichte Hase fängt er an. Sarah Hase und ihre Freundin Mirna werden Gedichte vortragen, Herrndorf aus seinem Roman vorlesen, den Gerd Haffmans aus Zürich, den ich ebenfalls von hier aus grüße, ins Deutsche übersetzt hat. Ich grüße Julia Mantel aus Frankfurt, die zwei Geschichten aus dem Forum der höflichen Paparazzi im Gepäck hat. Julia war 1998 oder so das ‚Gesicht des Jahres’ und schreibt ziemlich genau auf dem Niveau, das ich persönlich am liebsten lese. Ich freue mich auf Kristof Schreuf, dem einziger guten Teilnehmer der diesjährigen Bachmann-Lesung in Klagenfurt. Es ist nur logisch, das er den letzten Platz belegte. Ich schätze diesen Autor wirklich außerordentlich, ebenso die Gruppe Blumfeld, deren Texte Schreuf schreibt. Herzlich willkommen auch all die anderen, die ich jetzt aus Zeitgründen nicht mehr erwähne, vor allem aber die Autorinnen Anja Fröhlich aus Köln am Rhein und Marlin Schwertfeger aus Berlin…
Ich will also zum Schluß dieser kleinen Begrüssung kommen. Ich hoffe, meine Haltung für die zweite Lebenshälfte klargelegt zu haben. Für die Journalisten, die nicht schnell genug mitschreiben konnten, gibt es dieses Statement als vierseitige Fotokopie mit auf den Nachhauseweg. Ich heiße also hiermit und nochmals alle Besucher der Letzten Langen Nacht der Popliteratur herzlich willkommen. Ich werde nun aus dem Stegreif ein paar Worte zum zeitlichen Ablauf der Gesamtveranstaltung sagen…“
(Nacht vom 14./15. Juni 2004 im ‚Kurvenstar‘-Palast)
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