vonFalk Madeja 05.04.2010

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TV-Moderator Peter R. de Vries
TV-Moderator Peter R. de Vries

Klingt absurd, scheint aber wahr zu sein. In den Niederlanden gibt es Aufregung um einen verurteilten Kindermörder, weil dieser in seiner Zelle problemlos Porno-Fikme konsumieren darf. Das berichtete jedenfalls die TV-Sendung Peter R. de Vries (SBS 6). Es handelt sich um den wegen Mordes an Tialda Visser (12), Edith Post (11) und Emy den Boer (18) im Jahr 1981 zu einer lebenslangen Haftsstrafe verurteilten Koos H. Er hatte die Kinder u.a. auch sexuell mißbraucht. Momentan sitzt er in Vught in Sicherheitsverwahrung (TBS).

Koos H. hatte bis zuletzt versucht, mit einer Einstweiligen Verfügung die Austrahlung der Sendung zu verhindern – jedenfalls ging der erste von drei angekündigten Teilen erstmal über den Sender. Am Freitag entscheidet der Richter, ob Teil 2 und Teil 3 gezeigt werden können.

Der TV-Präsentator schreibt auf seiner Website, wie in einer acht Monate dauernden Undercover-Aktion Koos H. ausgetrickst wurde. Und zwar geschah das mit Hilfe eines alten Jugendfreundes und versteckten Kameras. Dem erzählte Koos H. allerlei Dinge, die er vor Gericht nicht erzählt hatte. Dort hatte er sogar bestritten, die Morde überhaupt begangen zu haben.

Jedenfalls schreibt er seinem in Thailand wohnenden Jugendfreund, dass er selbst auch überrascht sei, hinter Gittern Pornofilme gucken zu dürfen. Er wolle noch mehr Material haben, als liebsten „Teenager-Mädchen“.

UPDATE: Der Fall hat so gleich in der Politik für Unruhe gesorgt. Sowohl die PvdA als auch die VVD wollen, dass sich Justizminister Ernst Hirsch Ballin am Dienstag diesbezüglich Fragen im Parlament stellt. VVD-Abgeordneter (und Ex-Staatsanwalt) Fred Teven sagte. „Wenn das wahr ist, dann darf ein verurteilter Lustmörder in seiner Zelle Pornos sehen. Wie verrückt muss es in den Niederlanden noch werden?“

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