vonJakob Hein 11.09.2011

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Wenn das Mikro voll ist, reicht der Techniker ihr ein neues: Jenni Zylka

Wenn durch die eigene Wohnung plötzlich eine Geheimagentin rennt, alles aufmacht, umdreht, anschaut, die Wohnung verkabelt und anschließend hochnotpeinliche Fragen stellt, die alle aufgezeichnet werden, dann gibt es dafür nur zwei mögliche Erklärungen: Die eine, schlechtere ist, dass man Probleme mit der Staatsgewalt bekomme hat. Die andere, viel, viel bessere ist, dass Jenni Zylka für den WDR ihre Sendung macht.

Jenni ist bekennend hyperaktiv, Ex-Tontechnikerin, Ex-Renee-Girl, Ex-alles Mögliche. Außerdem ist sie seit langem Geheimagentin, was allerdings geheim ist. Vermutlich kann sie noch etwas schneller denken, als sie sprechen kann, obwohl das die Grenzen des Vorstellbaren berührt. Sie hat die Gabe des aktiven Zuhören, insofern sie das Ende der Sätze kennt, die ihre Gesprächpartner gerade zu formulieren versuchen. In einem abschließenden Schaukampf muss der oder die heimgesuchte Schriftstellerin oder noch ein Gedicht aus dem Stehgreif machen.

Wenn die Aufzeichnung vorbei ist, bleibt man zurück im Gefühl, einer Naturgewalt ausgeliefert gewesen zu sein. Die resultierende Sendung ist selbstverständlich großartig und jede ist einzigartig. Jenni ist dafür vorgestern mit dem Deutschen Radiopreis ausgezeichnet worden. Verdient, verdient! Unseren herzlichsten Glückwunsch! Und: Kann ich die Tür jetzt zumachen oder kommst Du nochmal?

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