Rutte im Kreuz von Geenstijl „Eigene Fundis erst“ – das scheint das neue Motto des niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte zu sein. Der ehemals liberale Politiker der VVD wirft sich jetzt den Reli-Fundis von der SGP an den Hals. Grund: bei den Provinzwahlen gestern glückte es den Regierungs-Parteien VVD, CDA und PVV nicht, für den Senat eine Mehrheit zusammen zu bekommen. Jetzt braucht Rutte die Christen-Fundis von der SGP, genauer gesagt deren einen Sitz im Senat.
Wie kurios: Geert Wilders, von dem die Regierung abhängig ist, wettert im „Namen der Freiheit“ gegen islamische Fundis, die Frauen und Homos unterdrücken. Doch die SGP ist keinen Deut besser. Sie ist dagegen, daß Frauen etwas in der Politik irgend etwas zu sagen zu haben dürfen . Oder sonst wo im Leben. Frauen müssen Röcke tragen, den Mund halten und sich aus den öffentlichen Angelegenheiten fern halten. Klingt genauso verwerflich wie die das, was die Kopftuch-Islamisten verkünden.
Doch was sagt Rutte nun? Die SGP sei eine „feine Partei mit feinen Menschen“. Hier hat sich der Ex-Liberale aber geschnitten. Erstens ist die SGP keine „feine Partei“ – es sind Christen-Fundis der übelsten Sorte. Sie sind das antiliberalste Element der niederländischen Parteienlandschaft.
Aber, das ist der Punkt, Rutte braucht die antiliberale SGP! Für eine Mehrheit im Senat. Dafür können Themen wie „Freiheit“ auch mal über Bord geworfen werden, denkt sich Rutte.