vonDetlef Guertler 26.07.2011

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Kleinbürger, Spiessbürger und Bildungsbürger gibt es schon lange, Mutbürger und Wutbürger sind in den vergangenen Monaten dazu gekommen. Jetzt wird ein ganz neues Bürgertum auf die Bühne gezerrt: das Primitivbürgertum. Christoph Giesa hat seine Vertreter in den Kommentarspalten von Islamhasserblogs wie Politically Incorrect (nein, wird hier nicht verlinkt) ausgemacht:

Es scheint, als gäbe es eine nicht zu unterschätzende Zahl von Menschen, die selbst angesichts solcher menschenverachtender Anschläge wie der von Norwegen in der Anonymität des Internets nicht davor zurückschrecken, ihre Sympathien für Gewalt gegen das verhasste System auch in Deutschland zu verschriftlichen.

Aus mehrfacher eigener Erfahrung kann ich versichern, dass dieselbe Spezies Mensch auch in den Kommentarspalten der WELT ihr Unwesen treibt. Ich hatte bisher dabei eher nicht den Eindruck, dass es sich um Bürgertum handelt, sondern hätte eher auf Plebs oder Trolletarier getippt – aber sowohl Sarrazin als auch Breivik haben deutlich gemacht, dass die destruktiven Energien, die unsere offene Gesellschaft zerstören wollen, nicht aus obskuren gesellschaftlichen Randbezirken kommen, sondern aus Kreisen, die nach allen Regeln der Soziologie bürgerlich zu nennen sind. Sich eben nur nicht so benehmen, wie es sich für Bürger gehört.

Primitivbürger ist für diesen Menschenschlag genau in der richtigen Flughöhe.

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