Das neue Jahr beginnt aus Sicht des niederländischen Königshaus gleich mal mit einer Ungeheuerlichkeit. Die Nieuw Republikeins Genootschap (NRG) will, dass der Name von Prinz Bernhard von den Straßenschildern verschwindet. Sowohl die Gemeinde Leiden als auch die Stadt Rotterdam erhielt ein derartiges Schreiben. Sowieso habe ich mich immer gewundert, dass in den Niederlanden gefühlt 75 Prozent aller Straßennahmen in irgendeiner Weise mit dem Königshaus zu tun hat. Die Oranjes müssen ganz schön eitel sein – es erinnert mich an die Lenin-, Karl-Marx-, Ernst-Thälmann-Straßen in er DDR. Manche hängen noch immer dort, am Wochenende habe ich in Groß Schönebeck (bei Berlin) eine Ernst-Thälmann-Straße gesehen.
Nun gut. Kommen wir zu Prinz Bernhard. Der hat Millionen vom US-Flugzeugbauer Lockheed angenommen, in der halben Welt seine Frau und damalige Königin Juliana betrogen und Kinder hinterlassen und angeblich soll er auch gern noch ein bisschen mit Waffeln gehandelt haben. Die NRG sagt, er habe die niederländischen Interessen immer zuungunsten seiner eigenen Interessen untegeordnet. Deshalb sollen die Straßennamen weg.