vonSigrid Deitelhoff 13.04.2007

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Bevor es wieder so richtig mit der Prinzenbad-Saison losgeht, wollen wir erstmal unserer Informationspflicht nachkommen und Euch darüber in Kürze berichten, was sich während der Wintersaison bezüglich der Bäderlandschaft im Allgemeinen und der Berliner Bäderpolitik im Besonderen ereignet hat.

Badeunfälle:
Es gab einige Chlorgasunfälle, z.B. während eines Schwimmunterrichts in einem Paderborner Hallenbad Anfang des Jahres 2007. Mehrere Schüler und zwei Lehrer wurden mit Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert.

Bei einem Chlorgasunfall in Wilster, Kreis Steinburg im Februar gab es zum Glück keine Verletzten.

Im Freibad Dulsberg in Hamburg-Wandsbek konnten wg. einer undichten Chlorgasanlage die SchwimmerInnen noch rechtzeitig evakuiert werden.

Darüberhinaus gibt es seit dem März 2007 ein Studie aus den Niederlanden, die ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Schwimm- und Bademeister nachweist. Ursache ist die Chemikalie Chloramin, die bei der Reaktion von Chlor mit Speichel, Schweiß und Urin der SchwimmerInnen entsteht.

Berliner Bäderpolitik:
Zu diesem Thema ersparen wir Euch die Einzelheiten der seit Oktober geführten Debatte über den steigenden Sanierungbedarf der Berliner Bäder, die Sanierungskosten von ca. 40 bis 60 Mio. Euro und den (berlin-typischen) “Lösungsvorschlägen” wie z.B. die Schließungen von verschiedenen Bädern.

Inzwischen meldete die Agentur ddp am 15.3.07, dass die rot-rote Koalition bis 2011 die Sanierung aller maroden Bäder anstrebt. Rund 40 Mio Euro sollen dafür aus dem Verkaufserlös der Gewerbesiedlungsgesellschaft (GSG) bereit gestellt werden. Hoffentlich wird dieser Vorschlag auch Wirklichkeit. Wir werden weiter berichten.

Kurzmeldungen aus Berlin und Umgebung:
Auch in der Sommersaison 2007 ohne Eintrittsgeld ins Strandbad Müggelsee.

Das Bürgerbegehren zur Wiedereröffnung des Sommerbades Poststadion in Berlin-Moabit scheiterte Anfang des Jahres.

Das Freibad am Langen See in Grünau wird nach Aussage der Berliner Bäderbetriebe in diesem Jahr geschlossen bleiben. Der Grund ist eine kaputte Beton-Uferkante.

Das Strandbad Wannsee wird zum 100. Geburtstag im Mai – nicht wie geplant – fertig saniert sein.

Das Hallenbad am Heidelberger Platz in Wilmersdorf muß geschlossen werden wg. einer Dacheinsturzgefahr.

Auch die “Alte Halle” in Charlottenburg soll wg. Dachreparaturen geschlossen werden.

Und das Sommerbad Wuhlheide wird wegen einer kaputten Abwasserleitung geschlossen. Die Instandsetzung würde 200 bis 300 Tausend Euro kosten.
Nach der Wende wurde das Bad sehr aufwendig für ca. 10 Mio DM saniert.

So viel zum Thema: Rot-Rote Koalition strebt Sanierung aller maroden Bäder an!

Kurzmeldungen aus aller Welt:
Das Freibad in Oelde-Stromberg (Kreis Warendorf, NRW) hat schon seit dem 23. März geöffnet. Das Wasser ist 27 Grad warm – dank einer Biogasanlage, die ein benachbarter Landwirt installiert hat.
Der vom Biogas angetriebene Motor muß gekühlt werden. Das nach der Kühlung erhitzte Wasser wird durch eine Rohrleitung zum Freibad geleitet und erwärmt dort das Badewasser.

Gedankenspiel am Rande: Einen Bauernhof haben wir ja nun nicht in unmittelbarer Nähe zum Prinzenbad. Aber das Abgeordnetenhaus und der Reichstag liegen in der Nähe. Vielleicht kann die dort produzierte heiße Luft über ein Rohrsystem zum Prinzenbad geleitet werden und dort das Badewasser erwärmen. Dann könnten wir auch schon früher mit der Sommersaison beginnen.

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2007/04/13/rund-ums-baden-in-berlin-und-der-welt/

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