Nach einer Schlägerei unter Badegästen ist am Freitag abend das Prinzenbad vorzeitig geschlossen worden. Mehrere Jugendliche hätten sich zunächst untereinander geprügelt und dann Mitarbeiter des Wachschutzes angegriffen, sagte ein Sprecher des Freibades auf ddp-Anfrage.
Um 18.45 Uhr befanden sich noch rund 5000 Gäste in dem Bad. Die Sicherheitskräfte alarmierten die Polizei und veranlassten die Räumung des Prinzenbades. Die Polizeibeamten sorgten mit für einen friedlichen Abzug der Badegäste. In dem Gedränge wurde jedoch offenbar ein Kind verletzt. Deswegen erstattete die Polizei Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Das Bad wurde gegen 19.00 Uhr für Besucher geschlossen, eine Stunde vor Ende der Öffnungszeit.(ddp-bln/dpa/bb/si)
Mit Besorgnis hat der Vorstand der Berliner Bäderbetriebe, Klaus Lipinksy, auf die Schlägerei am Freitag im Kreuzberger Prinzenbad reagiert. „Wir sind besorgt und alarmiert und appellieren an unsere Badegäste: Behalten Sie trotz der Sommerhitze einen kühlen Kopf“, sagte Lipinsky am Samstag in Berlin.
Laut Lipinsky handelte es sich bei der Schlägerei um die „seit vielen Jahren erste gravierende Auseinandersetzung in diesem Bad, bei der die Polizei eingreifen musste“. Die Bäderbetriebe haben inzwischen auch in Kreuzberg das Wachpersonal von acht auf zwölf Mitarbeiter verstärkt – genau so wie in Neukölln. Auch dort war vor einer Woche nach einer Auseinandersetzung das Bad geräumt worden.(dpa/bb)
Die Gerüchteküche am Samstag morgen im Prinzenbad besagt: Gestern abend hätte sich ein „Tempeltänzer“ (gemeint ist ein schmächtiger, aber kampfsporterprobter Jugendlicher) mit einer Wachschutzperson angelegt. Der Streit bzw. die Schlägerei hätte demnach nicht unter den Badegästen begonnen. Die Situation sei eskaliert, als weitere Security-Männer hinzugekommen und vom „Tempeltänzer“ zusammengeschlagen worden seien. Nachdem alle Wachschutzpersonen des Prinzenbades zwar herbeigerufen, aber ihrerseits auch nicht gerade zur Deeskalation der Situation beigetragen hätten, sei die Situation komplett außer Kontrolle geraten, nachdem sich nun andere Jugendliche auch noch eingemischt hätten. Ein Prinzenbadler mutmaßte sogar: „So was nennt sich Arbeitsplatzsicherung“.
taz-Artikel zum Thema am 19.7.2010