vonSigrid Deitelhoff 03.07.2012

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

Mehr über diesen Blog

Bad-Hopping: Stadtbad Schöneberg

Der Schwimm-Entzug in der letzten Wintersaison war so gewaltig, dass einige der PrinzenbadlerInnen beschlossen, ein regelmäßiges Bad-Hopping zu veranstalten. Das Konzept war, sich in regelmäßigen Abständen in den verschiedenen Schwimmbädern Berlins zu treffen. Wir wollten dort aber nicht nur gemeinsam schwimmen, sondern darüber hinaus das jeweilige Schwimmbad-Ambiente auf uns wirken lassen. Absicht war damit auch, sich die Bäder durch die prinzenbaderprobte Taucherbrille zu erschwimmen und unter verschiedenen Aspekten und Fragestellungen zu bewerten. Unsere Eindrücke und Einschätzungen wollen wir Euch nicht vorenthalten. Die Serie “PrinzessInnen on Tour” startet mit dem Stadtbad Schöneberg, in das uns einer unserer Bad-Hopping-Treffen während der Hallenbad-Saison führte.

25-Meter-Schwimmbecken / Foto: ©Sigrid Deitelhoff 

 

Zuerst der Faktencheck!
Das Hallenbad in der Hauptstraße wurde saniert und steht den BerlinerInnen seit Anfang des Jahres wieder zur Verfügung. Da es zu der Kategorie “Freizeitorientierte Bäder” gehört, ist der Eintritt relativ teuer. Eine Einzelkarte z.B. für eine Stunde kostet 4 Euro (ermäßigt 3 Euro). Der Eintritt für einen Tag mit 9 Euro (ermäßigt 7 Euro) ist auch nicht günstig. Es gibt aber für 10 Euro eine Familienkarte  für 3 Personen. Allerdings gilt die nur für 2 Stunden und das kann mit Kindern knapp werden, gerade weil das Bad viele Spass-Angebote bereit hält. Und wer kennt das “nur noch einmal Rutschen” von Kids nicht?!

 

Und damit sind wir auch schon bei der Ausstattung: 25-m-Becken mit einem 1 Meter und 3 Meter Sprungbrett, ein Kleinkinderbecken mit Kinderrutsche, ein Nichtschwimmerbecken, Großrutsche (53m), Solebecken mit Whirlpool und ein Außenschwimmbecken mit einem Strömungskanal. Und erfreulicherweise jede Menge Schwimmutensilien für Kinder.

 

Durch die Schwimmbrille der PrinzessInnen
Sanitäranlagen und Umkleidebereiche sind sauber. Sowohl die Wasserqualität als auch die Wassertemperatur ist hervorragend. Im 25 Meter Becken ist in der Regel eine Bahn zum Sportschwimmen abgetrennt. Das könnten nach unserem Geschmack ein paar mehr sein.

Darüberhinaus zeichnet sich die Bauweise des Stadtbads Schöneberg – wie viele Schwimmbäder im Westteil der Stadt –  eher durch eine “Westlogistik” aus. Damit meinen wir PrinzenbadlerInnen: Der Weg vom Umkleidebereich führt über verschiedene Treppen, die auch immer eine Rutschgefahr bedeuten, zu den Schwimmbecken und ist ohne ausreichende Wegweiser nicht unbedingt selbsterklärend. “Die Ausschilderung ist etwas zurückhaltend”, sagt Bernd. Und er hat recht. Die Frauen- und Männer-Umkleidebereiche sind jedoch nicht weit voneinander entfernt und somit für Familien praktisch.

 

Die Schwimmbad-Architektur verbindet Bestehendes mit modernem Design, wobei das Ambiente nicht kühl auf uns wirkt. Die Einrichtung eines offenen Raums für das Haareföhnen ist gut durchdacht. Weniger gelungen finden wir den Duschbereich. Es gibt keinerlei Handtuchhaken. Stattdessen steht für unsere Duschutensilien, nassen Badeanzüge und trockenen Handtüchern  ein Kastenregal zur Verfügung, was sich aber im Praxistest als sehr umständlich und eigentlich untauglich erweist.

 

Spassfaktor?
Der Spassfaktor ist nicht nur für Kinder, sondern auch für uns PrinzenbadlerInnen sehr hoch. Das Außenschwimmbecken ist wirklich toll. Zur Zeit unseres Besuchs lag Schnee. Es ist einfach super, im Winter draussen in einem warmen Becken zu schwimmen. Unser Urteil: Das hat was!

Aussenschwimmbecken mit Strömungskanal  / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

Die Großrutsche wurde von uns Erwachsenen besonders oft frequentiert.

… “nur noch einmal Rutschen” …   /  Foto: ©Sigrid Deitelhoff

Es war lustig und hat einen riesigen Spaß gemacht

Wem gehören die hübschen Beine? / Foto: ©Tessa Heine

 

Interessant ist …!
Das Stadtbad Schöneberg ist zwar ein freizeitorientiertes Erlebnisbad, aber trotzdem werden die Freizeitangebote nicht überdimensioniert zur Schau gestellt. So haben auch die mehr sportorientierten SchwimmerInnen – die “Bahnenzieher” – das Gefühl, Willkommen zu sein. Das ist sehr angenehm.
Das 25-Meter-Becken ist direkt hinter dem Einlass durch eine grosse Scheibe einsehbar. Das sieht zwar interessant aus, könnte aber nicht von jedem, der dort oben schwimmt, als angenehm empfunden werden.

25 Meter Becken von aussen einsehbar / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Kulinarisches?
Es gibt eine Schwimmbad-Cafeteria, die mit einem umfangreichen und gutem Speiseangebot uns alle überzeugt hat. Die Cafeteria besitzt zwei Bereiche, die durch eine Glastür miteinander vorbunden sind, ein Restaurant (ohne Schwimmbadeintritt) mit Kinderspielecke und ein Cafe bzw. Imbiss im Schwimmbad-Nassbereich.

 

Verkehrsanbindung?
Das Stadtbad Schöneberg ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Busse, S-Bahn und U-Bahn sind nicht weit vom Schwimmbad entfernt.

 

Besonders geeignet für?
Das Stadtbad Schöneberg ist in erster Linie ein Familienbad. Für SportschwimmerInnen eher nicht geeignet, ausser morgens direkt nach Öffnung des Hallenbads. Pluspunkt ist die Behindertenfreundlichkeit: Aufzug zur Schwimmhalle, Wasserrollstühle, Behindertenumkleidekabinen mit Dusche/WC und Behindertenparkplätze im Hof (über die Eisenacher Straße erreichbar).

 

Stadtbad Schöneberg / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Am Bad-Hopping teilgenommen haben:
Tessa, Chrissi, Bernd, Justin, Christian und Sigrid .

PrinzessInnen on Tour / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/prinzenbad/2012/07/03/prinzessinnen-on-tour-1/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert