vonSigrid Deitelhoff 22.07.2012

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Am kommenden Montag soll mit einem Azoren-Hoch und 30 Grad Lufttemperatur der Sommer ausbrechen. „Der Sommer 2012 sei ein Spätzünder“, so der Deutsche Wetterdienst. Nun, besser spät als gar nicht. Wird auch Zeit, dass die Temperaturen steigen. Kühles und zugleich regnerisches Wetter sind schon eine besonders nervige Konstellation, insbesondere für Freibäder bzw. Freibadbetreiber. Viele
Stammgäste kommen auch bei Wind und Wetter und einige SportschwimmerInnen ziehen ihre Bahnen in Neoprenanzügen, um lange Strecken zu schwimmen.

 

In Folge der kühlen Witterung in der letzten Zeit werden die Schwimmbadbecken der Berliner Freibäder geheizt. Im Prinzenbad erreichen zwei der drei Becken 22 bis 24 Grad Celsius.
Im Mai und Juni konnten die Berliner Bäderbetriebe noch 10 Prozent mehr Gäste als in den gleichen Monaten des Jahres 2011 verbuchen. Insgesamt ließ der Sommer 2011 aus Sicht vieler jedoch zu wünschen übrig. In einem Superjahr erwirtschaften die Bäderbetriebe bis zu 23 Millionen Euro. Im Jahr 2011 gab es laut Auskunft der Berliner Bäderberiebe mit 19 Millionen Umsatz und 5,6 Millionen Besuchern in den Hallen- und Freibädern, das schlechteste Ergebnis der vergangenen 10 Jahre.

 

Nach Aussagen der Wetterexperten ist dieser Sommer bislang gar nicht aussergewöhnlich schlecht. Er soll sogar im Durchschnitt liegen. Ich frage mich: Erstens welcher Sommer und zweitens was für ein Durchschnitt? Der Durchschnitt der letzten drei „Sommer“? Seit 2-3 Jahren werden wir mit solchen Aussage konfrontiert. Sind wir Volltrottel, weil wir in dicken Pullovern, Regenkleidung und mit Schirmen zum Schwimmbad fahren? Ich kann mich nicht erinnern, so häufig wie in den letzten zwei Jahren mit Herbstklamotten im sogenannten Sommer herumgelaufen zu sein.

 

Langfristige Wetterprognosen sagen voraus, dass der späte Sommer nicht lange hält, was er vielleicht in den nächsten Tagen verspricht. Ein neues Tiefdruckgebiet soll sich am Ende der Woche über Skandinavien festsetzen und das Hoch über uns nach Osten abdrängen.

So wird das natürlich nix mit den Trainingseinheiten und sonstigen Wettkampfvorbereitungen im Prinzenbad für die Olympische Spiele 2012 in London … (falls dass jemand vorhatte).

„Auf die Kälte kann man sich nicht richtig vorbereiten“, sagt auch Thomas Lurz (Freiwasser-Rekordweltmeister). Der will seine Freiwasser-Karriere mit dem  Olympiasieg in London krönen. Für Olympia-Gold hat er im Würzburger Dallenberg-Freibad unter verschärften Bedingungen trainiert. Sich nicht nur der Tortur unzähliger Kilometer, sondern sich auch dem kühlen Wasser der solarbeheizten Becken ausgesetzt. Sobald keine Sonne scheint, sinkt die Wassertemperatur schnell unter 20 Grad, erklärte sein Trainer und Bruder Stefan Lurz.

 

Langfristige Wetterprognosen sind ja sowieso nicht aussagekräftig. Also, Bangemachen gilt nicht. Was mir aber wirklich ein wenig Sorgen bereitet:
Auf den Fahrradwegen liegen schon ein Unmenge Haselnüsse. Eigentlich fallen die doch erst zum Herbst herunter…

… und das würde wirklich entschieden zu weit gehen, wenn sich dadurch schon der Herbst ankündigen würde!

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2012/07/22/das-geht-entschieden-zu-weit-2/

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