Gestern fanden die letzten olypmischen Schwimm-Finalläufe statt.
– 50 m Freistil (Frauen)
– 1500 m Freistil (Männer)
– 4×100 m Lagen-Staffel der Frauen
– 4×100 m Lagen-Staffel der Männer
Ich muss schon sagen, wir PrinzenbadlerInnen waren reichlich genervt darüber, dass nur die letzten Minuten der 1500 m Freistil-Entscheidung von der ARD übertragen wurden. Wir hatten uns auf längere Kommentare zum Wettkampf im Speziellen und zum Schwimmsport im Allgemeinen gefreut. Stattdessen gab es einen Bericht über Leichtathletik. Erst kurz bevor Sun Yang aus China den ersten Platz erreichte und mit der Zeit von 14:31,02 Minuten einen neuen Weltrekord aufstellte, schaltete das ARD-Studio zum Schwimmsport zurück. So eine Pleite!
Beim 50 m Freistil holte Ranomi Kromowidjojo (Niederlande) Gold, Aliaksandra Herasimenia (Weissrussland) Silber und Marleen Veldhuis (Niederlande) Bronze. Britta Steffen konnte mit der Zeit von 24,46 leider nur den 4. Platz belegen. Ja, sicher – es müssen nun Gespräche über bisherige Trainingsmethoden und auch über eine neue Struktur im Deutschen Schwimmsport geführt werden. Aber, ich muss gestehen, Britta Steffen hat im Laufe dieser Olympiade so einige Plus-Punkte auf meiner Sympathie-Skala geholt. Wie das? Ich finde, es zeugt von menschlicher Größe und Souveranität wie sie ihren Schwimmkolleginnen zu ihren Siegen, insbesondere beim 50 m Freistil-Finale, gratulierte. Ihre Art der Geste gefiel mir. Sie schien von Herzen zu kommen – trotz ihrer eigenen „Niederlage“. In Interviews waren ihre Statments zu ihren Leistungen bzw. Nicht-Leistungen klar und sachlich. Nicht leidend, sondern selbstbewußt trat sie vor die Kamera – den richtigen Ton treffend.
Bei der 4×100 m Lagen-Staffel der Frauen holte die USA mit 3:52,05 Min. Gold und auch noch gleich den Weltrekord. Wie könnte es auch anders sein? Schließlich gehörten zur Staffel Missy Franklin, Rebecca Soni, Dana Vollmer und Allsion Schmitt.
Auch beim 4×100 m Lagen-Staffel der Männer konnte die USA mit 3:29,35 Min. den ersten Platz erzielen. Auch diese Staffel war mit der Crème de la Crème des US-amerikanischen Schwimmsports besetzt: Matt Grevers, Brendan Hansen, Michael Phelps und Nathan Adrian.
Interessant finde ich den Vergleich zwischen den Delphin-Schwimmern und -Schwimmerinnen. Also hier z.B. zwischen Dana Vollmer und Michael Phelps, die in der jeweiligen Staffel diese Lage geschwommen sind. Spannend ist aber auch grundsätzlich die Art von Frauen und Männern, Delphin zu schwimmen. Die Frauen gefallen mir da meistens besser. Meines Erachtens sind Frauen in der Regel beweglicher in der Hüfte, so dass ihre Delphinschwimmbewegungen viel graziöser und wellenförmiger aussehen. Sie scheinen mehr als die Männer durchs Wasser zu gleiten, kommen mit weniger Krafteinsatz aus, nicht nur weil sie ein leichteres Körpergewicht aufweisen, sondern ihr Schwimm-Schwerpunkt befindet sich in der Körpermitte und nicht wie bei den Männern in den Beinen und Füßen.
Alle Fotos: ©Sigrid Deitelhoff