vonSigrid Deitelhoff 21.09.2012

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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25-Meter-Schwimmbecken im Paracelsusbad in Reinickendorf   Foto: ©Sigrid Deitelhoff

Bad-Hopping: Paracelsusbad in Reinickendorf

Intention unseres Bad-Hoppings und der daraus resultierenden Serie „PrinzessInnen on Tour“ ist nicht nur das gemeinsame Schwimmen einiger PrinzenbadlerInnen, sondern Absicht ist auch, unsere prinzenbaderprobte Schwimmbrille in die verschiedenen Berliner Bäder einzutauchen, um das jeweilige Schwimmbad-Ambiente auf uns wirken zu lassen. Unter verschiedenen Aspekten und Fragestellungen versuchen wir, uns die besuchten Bäder zu erschwimmen, aber auch nach unseren Kriterien zu bewerten.

Einer unserer Bad-Hopping-Treffen führte uns PrinzessInnen nach Reinickendorf ins Paracelsusbad.

 

Zuerst der Faktencheck!

Das Paracelsusbad in der Roedernallee besitzt ein 25-Meter-Becken mit einer Sprunganlage (1 Meter und 3 Meter), die aber aus Sicherheitsgründen nur am Wochenende zum Spaßbaden geöffnet werden kann. Ein Nichtschwimmerbecken, verschiedene Saunen, Whirlpool, Massage, Saunagarten und ein Bistro sind auch vorhanden. Ausserdem gibt es ein umfangreiches Kursangebot von Schwimmkursen über Aqua Fitness, Gymnastikkursen bis hin zum Eltern-Kind-Turnen.

 

Der Einzeleintritt für das Schwimmbad kostet 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Die Familienkarte mit 7 Euro (für 3 Personen, davon mind. ein Kind) ist ein moderater Preis. Darüberhinaus können Früh- und SpätschwimmerInnen zu dem ermäßigten Tarif (2,50 Euro) das Bad nutzen.

 

Mit der Grundsteinlegung am 20. Juli 1957 war das Paraselsusbad in Berlin der erste Schwimmhallenbad-Neubau nach dem Krieg. 1960 war das Bad fertig gestellt und wurde eröffnet. Wir besuchten also ein Schwimmbad, dass schon seit 52 Jahre existiert, dass aber in der Zwischenzeit schon ein paar Mal saniert wurde.

Der Umkleidebereich gefiel uns besonders gut / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Durch die Schwimmbrille der PrinzessInnen …

Die Sanitäranlagen und die Umkleidebereiche sind ausgesprochen sauber. Die Wasserqualität ist okay, die Wassertemperatur ist aber für einige von uns etwas zu warm. Eine Bahn ist im 25-Meter-Becken für die SportschwimmerInnen abgeteilt.

 

Das Schwimmbecken besteht aus Metall, was wir nicht so prickelnd finden. Aber das ist eine reine Geschmacksfrage. Es gibt SchwimmerInnen, die solche Becken für das Training bevorzugen. Der Blick vom Becken zu den Zuschauerrängen und der Schwimmtrainingsuhr läßt auf eine ehemalige Wettkampfhalle schließen. Wie uns erzählt wurde, sind auch heute noch die Tribünen in der Vorweihnachtszeit zu den Schwimm-Revuen gut besucht.

Schade, dass die Treppe, die ins Schwimmbecken hinein führt, sich mittig auf der Querseite des Beckens befindet. Das finden wir ungünstig, weil sie bei den Kraul-Wenden stört und ausserdem viel Platz weg nimmt.

 

Die Ausschilderung im Bad ist zwar etwas klein und auch versteckt angebracht, aber der sehr kurze Weg vom Umkleidebereich über die Duschen zum Schwimmbad ist selbsterklärend – das Hallenbad besitzt also unseres Erachtens eine sehr gute Logistik.

 

Die Umkleideräume sind grosszügig gestaltet. Das Mobiliar ist zwar schon älter, aber in einem sehr guten Zustand – nicht nur gut erhalten, sondern auch liebevoll gestaltet. Die gemauerten und mit Kacheln gefließten Umkleideschränke sind besonders schön. Die Duschen sind jedoch modern und voll funktionstüchtig.

Liebevoll gestaltete Umkleideschränke / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

Spassfaktor?

Das Paracelsusbad in Reinickendorf ist kein Spaßbad, kein Luxusbad, kein freizeitorientiertes Hallenbad – aber es besitzt einen eigenen Charme. Das  „Drumherum“ im Bad ist liebevoll ausgesucht und gestaltet. So gibt es z.B. Vogelhäuschen und Blumenbeete im Innenhof und eine Bade-Skultur im Eingangsbereich.

 

Schwimmutensilien sind leider nicht frei zugänglich, zumindest haben wir keine gesehen. Das ist für Kinder schade, aber auch für die SportschwimmerInnen, die sich ihre Pullbuoys und Paddels zum Training mitbringen müssen. Aber davon abgesehen ist das Paraselsus-Bad ein solides und sehr sympathisches Bad.

Bade-Skulptur im Eingangsbereich / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Interessant ist …!

Das Bad scheint in einer ländlichen Umgebung zu liegen – zumindest ist das der erste Eindruck, wenn man auf auf das Bad zugeht. Unweit vom Sommergarten der Hallenbad-Cafeteria entfernt ist ausserdem eine Laubenkolonie.

 

Das sehr freundliche Badepersonal ist eine Wohltat. Auch das ist interessant! Wir wurden am Einlass darauf hingewiesen, dass der Eintrittspreis von 4 Euro für den ganzen Tag gilt und wir uns mit dem Schwimmen durchaus zeitlassen könnten. Ausserdem wurden wir mit einem sehr freundlichen „Guten Morgen“ vom Badepersonal in der Schwimmhalle begrüßt, was in Berliner Hallenbädern ja nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist…

 

Kulinarisches?

Das Hallenbad hat eine Cafeteria mit einem wunderschönen Sommergarten, die wir aber nicht getestet haben.

 

Verkehrsanbindung?

Das Hallenbad ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie der S-Bahn, mit verschiedenen Bussen und mit der U-Bahn gut zu erreichen. Die U-Bahn-Station Paracelsus-Bad ist besonders nah.

 

Besonders geeignet für?

Ein großes Plus ist die Barrierefreiheit des Hallenbads. Es ist ein Fahrstuhl vorhanden, ein Behindertenparkplatz vor der Tür, aber auch eine Behindertenumkleidekabine mit Dusche und WC. Darüberhinaus ist die Sauna für Rollstuhlfahrer nutzbar. Es ist also nicht verwunderlich, dass das Bad mit dem Signet „Berlin barrierefrei“ ausgezeichnet wurde.

 

Am Bad-Hopping teilgenommen haben:

Chrissi, Bernd und Sigrid

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