vonSigrid Deitelhoff 03.09.2013

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Bad-Hopping: Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg

Während der letzten Wintersaison tauchten wir Bad-HopperInnen unsere prinzenbaderprobte Schwimmbrille in so manches Hallenbad-Wasser ein, um es unserem Schwimmbad-Check zu unterziehen.

 

Wie präsentierte sich das von uns besuchte Schwimmbad? Welche Schwimmbad-Logistik und welches Ambiente fanden wir vor? Welche neuen Schwimmbad-Erkenntnisse und -Erfahrungen drängten sich uns nach dem Bad-Besuch auf. Einer dieser Schwimmbadbesuche führte uns zum Sachsendamm und dort in die Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg.

 

Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg: Halle 2 (50m Bahnen) / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

Zuerst der Faktencheck!
Das Hallenbad am Sachsendamm bzw. die Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg – so die genaue Bezeichnung – ist eigentlich ein Schul- und Vereinsbad. Deshalb wird dort für die Öffentlichkeit ausschließlich nur ein Frühschwimmen angeboten. Die Öffnungszeiten sind gewöhnungsbedürftig und sich diese auch noch zu merken ist überaus kompliziert. Ich danke Tessa für ihre Geduld, die mir diese Badebetriebszeiten erklärte…

 

Sonntags und Montags ist kein öffentlicher Badebetrieb. Dienstags und Mittwochs ist das Bad von 6:00 bis 7:45 Uhr geöffnet (jeweils mit 50 m Bahnen). Donnerstags von 6:00 bis 8:00 Uhr und Freitags von 6:00 bis 7:45 Uhr werden die 50m Bahnen durch eine Brücke in 2×25 m Bahnen unterteilt. Samstags kann dann wieder von 7:00 bis 12 Uhr auf 50m Bahnen geschwommen werden.

So die Theorie: Das Hallenbad ist allerdings auch ein Bundesstützpunkt für die Wasserballer, und somit werden an manchen Samstagen die Schwimmzeiten für die Öffentlichkeit wegen des Wasserball-Trainings auch schon mal verkürzt. Also: Vor dem Schwimmbadbesuch am Wochenende besser anrufen, ob der öffentliche Badebetrieb auch wirklich bis 12 Uhr stattfindet.

 

Das Bad, das 1967 erbaut wurde, verfügt über zwei Schwimmbecken. Das kleine Nichtschwimmerbecken hat eine Größe von 18×16,66 Meter. Das große Schwimmbecken mit kombiniertem Sprungbecken hat mit seinen acht 50m Bahnen eine Größe von 50x20m bei einer Tiefe von 1,80m.

 

Die Becken sind erfreulicher Weise gekachelt. Also keine Stahlwanne, was mir persönlich sehr viel besser gefällt. Und (WOW!) das große Becken besitzt tatsächlich einen respekteinflößenden Sprungturm der auf unterschiedliche Höhen eingestellt werden kann ( 2,5 Meter, 5 Meter, 7,5 und 10 Meter).  Beim Anblick dieses hohen 10m-Sprungturms, fragten wir uns natürlich sofort, ob hier die TOM-Comics „Die Zehn-Meter-Brett-Springer“ entstanden sind. Vorstellbar wäre das…

 

Höhenverstellbarer Sprungturm / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Der Eintrittspreis ist wie in anderen vergleichbaren Hallenbädern auch: Einzelkarte 4,50 Euro, ermäßigt 2,80 Euro; Familienkarte 8,00 Euro, und Früh-/Spätschwimmen 2,80 Euro.

 

Die Zuschauertribüne in der großen Schwimmhalle mit ihren ca. 1.000 Sitzplätzen lässt schon erahnen, dass in diesen Wassern nicht nur ruhig vor sich hin geschwommen und trainiert wird. Hier finden auch diverse nationale und internationale Wettkämpfe statt. Hier tragen z.B. die Wasserballer Spandau 04 – vielfache deutsche Meister – ihre Heimspiele aus und auch  der Berliner Schwimmverband hat in dieser Sport- und Lehrschwimmhalle eines seiner Landesleistungszentren sowie einen Olympiastützpunkt. 1978 wurden hier die Schwimmweltmeisterschaften ausgetragen, bei denen Mark Spitz mehrere Weltrekorde aufstellte.

 

Wasserballer beim Training / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

Durch die Schwimmbrille der PrinzessInnen …
Am Eingang wird sofort klar: Dieses Schwimmbad hat Stammgäste. Die MorgenschwimmerInnen begrüßten sich, plauderten, tauschten die Neuigkeiten der Woche aus und die ganze Atmosphäre war freundlich und „schwimmfamiliär“.

 

Sammelumkleide-Kabinen / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Die Schwimmbad-Logistik ist einigermaßen selbsterklärend. Neben den Einzelkabinen gibt es auch Sammel-Umkleidebereiche, die nicht strikt nach Männern und Frauen getrennt sind – zumindest ergibt das der Praxistest. Und – ganz wichtig! – wie im Prinzenbad ist ein Spindschloss erforderlich. Da überkommen uns heimatliche Gefühle…
Sehr süss sind die kleinen Haartrockner-„Häuschen“. Das hat was!

 

Haarföhn-Häuschen / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

Auf unserem Weg zur Cafeteria nach dem Schwimmtraining machte mich Tessa auf eine Yoga-Gruppe aufmerksam, die in der kleinen Schwimmhalle vor ihrem Wassergang die verschiedensten Asanas ausführte. Auch diese Entdeckung machte mir dieses Schwimmbad sympathisch.

 

Erst Yoga, dann Schwimmen / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

Spassfaktor?
Keine Spassbad – wie angenehm! Es ist ein richtiges Sport-Schwimmbad, in dem sowohl die langsamen als auch die sehr schnellen SchwimmerInnen überaus diszipliniert ihre Bahnen ziehen. So viel Rücksichtnahme treffen wir in anderen Schwimmbädern eher selten an. Die SchwimmerInnen gehen sportlich im aller besten Sinne miteinander um, z.B. habe ich nur achtsame Überholmanöver gesehen.

 

Kulinarisches?
Die Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg besitzt eine Schwimmbad-Cafeteria. Die Bedienung ist freundlich, die Preise sind moderat. Das Speiseangebot ist allerdings nicht so reichhaltig und gut wie im Prinzenbad.

 

Interessant ist …!

Die Cafeteria ist jedoch in anderer Hinsicht interessant. Hier treffen sich nach dem Schwimmen die Stammgäste. Manche von ihnen fühlen sich mit den Wasserballern verbunden, wie ihren Gesprächen zu entnehmen war. Viele saßen in Grüppchen zusammen und schauten dem Wasserballtraining zu.

 

Am Tag unseres Bad-Hoppings sollte abends ein Wettkampfspiel statt zwischen dem Verein Spandau 04 und einer Belgrader Wasserballgruppe stattfinden. Beide Mannschaften trainierten vormittags nacheinander im Schwimmbecken. Die große Fensterfront zwischen der Cafeteria und dem Schwimmbecken eignet sich hervorragend zum Zuschauen.

 

Verkehrsanbindung?
Die Sport- und Lehrschwimmhalle befindet sich gleich neben dem Autobahnkreuz Schöneberg. Das sieht alles andere als beschaulich aus. Die Verkehranbindung ist aber in mancherlei Hinsicht günstig. Wer mit dem Auto anreist, findet vor dem Hallenbad einen großen Parkplatz vor. Darüberhinaus fahren in unmittelbarer Nähe zwei Busslinien und auch die S-Bahnstationen Südkreuz und Schöneberg sind noch fußläufig entfernt.

 

Besonders geeignet für?
Ein ganz klarer Fall: Das Hallenbad ist für SportschwimmerInnen bzw. zumindest schwimmsport-affine Menschen geeignet.

 

 

Am Bad-Hopping teilgenommen haben:
Diesmal nur zwei, nämlichTessa und die Prinzenbad-Bloggerin, da einige von unserer Bad-Hopping-Gruppe im Urlaub waren. Wir haben natürlich unsere MitstreiterInnen in Bezug auf Schwimmtraining, Spass und Lachanfälle würdig vertreten!

 

In der Cafeteria  / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

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