Morgen beginnt für die Beckenschwimmer- und WasserspringerInnen die 32. Schwimm-Europameisterschaft in Berlin (18.-24. August). Auch die letzte Woche stand schon im Zeichen des Schwimmsports. Die Freiwasserschwimm-Wettkämpfe fanden in Grünau (Regattastrecke) und das Synchronschwimmen in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) statt. Das Wasserspringen wird ebenfalls in der SSE stattfinden.
Vier Städte in Deutschland waren bisher Gastgeber der Schwimm-EM: Magdeburg 1934, Leipzig 1961, Bonn 1989 und Berlin 2002. Zum zweiten Mal findet also die EM in Berlin statt. Bei der Europameisterschaft 2002 holte sich Franziska van Almsick fünf Goldmadaillen und schwamm den Weltrekord über 200 m Freistil in der legendären Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark. Bei der EM 2014 wird Franziska van Almsick – wie in den letzten Jahren bei hochkarätigen Schwimmwettkämpfen – als Co-Moderatorin für die ARD am Beckenrand stehen.
EM-Location ist in diesem Jahr überraschenderweise das Velodrom. Für die Berliner Olympiabewerbung gebaut und 1997 eröffnet, wurde es nun extra für diese Europameisterschaft umgebaut. Dort wo in der Vergangenheit Radrennen und Konzerte stattfanden, wurde mitten in der Arena ein Schwimmbecken gebaut. Der Deutsche Schwimmverband hat sich den Umbau eine Millionensumme kosten lassen. 5000 ZuschauerInnen sollen hier eine super Sicht auf die 42 anstehenden Schwimmentscheidungen haben. Die Schwimmbecken in der SSE werden als Ein- und Ausschwimmbecken für die AthlethInnen genutzt, die dann über unterirdische Tunnel zum temporären Wettkampfbecken im Velodrom gelangen.
Hoffnungsträger des deutschen Schwimmsports sind Paul Biedermann (Titelverteidiger über 200 und 400 m Freistil. Schwimmt er auch in der Staffel?), Marco Koch (Spezialist über 200 m Brustschwimmen), Steffen Deibler (wird er die 50 m Schmetterling schwimmen?) und Dorothea Brandt (Sprinterin über 50 m Bahnen). Henning Lambertz ist seit ca. 1,5 Jahren Chef-Bundestrainer. Nach der WM 2013 in Barcelona befände sich der deutsche Schwimmsport im Aufbauprozess – so heißt es. Ich bin sehr gespannt. Besonders neugierig bin ich auf Franziska Hentke (startet sie über die 400 m Lagen?), Alexandra Wenk (Hauptlage 100 m Schmetterling und eigentlich auch die 200 m Lagen, obwohl das nicht ihre Lieblingsstrecke ist), Leonie Antonia Beck (Freistilstrecken zwischen 400 und 1500 m) und Rūta Meilutytės aus Litauen (Weltrekordhalterin über 50 und 100 m Brust). Ausserdem Jenny Mensing (Titelverteidigerin über 100 m Rücken). Neu im Programm sind übrigens die Mixed-Staffeln über 4 x 100 m Lagen und 4 x 100 m Freistil.
Da die Eintrittskarten für die letzten finalen Schwimmentscheidungen am kommenden Samstag und Sonntag im Velodrom schon ausverkauft sind, stellt sich ganz dringend die Frage, welche TV-Sender die Europameisterschaften im Schwimmen live übertragen? Leider scheint es in diesem Jahr auch kein Public Viewing auf dem Tempelhofer Feld zur Schwimm-EM zu geben – so mein Rechercheergebnis. Das ist sehr bedauerlich!
Also: Die ARD und Eurosport überträgt vom 18. bis zum 22. August ab 18 Uhr: Halbfinal- und Finalläufe. Auf Eurosport ab 9.30 Uhr die Vor- und Zwischenläufe, nachts und teilweise um 8.30 Uhr morgens auf Eurosport dann Wiederholungen der Halbfinal- und Finalläufe vom Vortag. Am 23. und 24. August starten die Halbfinal- und Finalläufe dann schon ab 16 Uhr. Und natürlich gibt es auch wieder Livestreams zur Schwimm-EM im Web.
Bisherige Wettkampf-Ergebnisse der EM:
– der Freiwasserschwimm-Wettkämpfe
– im Synchronschwimmen
– demnächst unter dieser URL die Ergebnisse der Wettkämpfe im Wasserspringen
Screenshot: 32nd LEN European Swimming Championships 2014 – Infos und Zeitplan
Foto oben: ©Sigrid Deitelhoff