In der letzten Zeit werden regelmäßig Fahrräder vor dem Prinzenbad gestohlen. Es reicht nicht, die Räder einfach nur abzuschließen. Sie müssen auch angeschlossen werden, z.B. am Fahrradständer, Laternenpfahl etc. Es ist jetzt oft vorkommen, dass die abgeschlossenen, aber nicht angeschlossenen Fahrräder einfach von den Dieben weggetragen wurden. Das ist leider inzwischen ein richtiges Problem.
„Was wäre ein konkreter Plan gegen den Fahrradklau?“ wurde kürzlich der Journalist Olaf Sundermeyer anläßlich seines Buches „Bandenland. Deutschland im Visier von organisierten Kriminellen“ in einem taz-Interview gefragt. Seine Antwort: „Man muss sich davon trennen, Fahrraddiebstahl als Bagatelle abzuhandeln. Dann braucht man mehr Ressourcen, mehr Personal. Und man muss mit den Ländern, wo die Ware hingeht – Baltikum, Polen – zusammenarbeiten.“ (taz vom 19.6.17)
Foto oben: ©Sigrid Deitelhoff
Also hat sich auch die taz von dieser irren Substantivtrennung, übernommen aus dem Werbelabelling, anstecken lassen.
Die verirrte Rechtschreibkorrektur, orientiert an der englischen Sprache, hat übernommen. Duden adé.
„Fahrraddiebe“ hieß dieser wunderbare Film von Vittorio de Sica. Zwei Substantive in einem deutschen Wort sind aber offenbar in unserer Häppchenwelt (sorry) nicht mehr verkraftbar. Was ich schreibe, wird rot unterkringelt, ist aber dudenkonform.
Liebe taz, von Euch würde ich eigentlich erwarten, dass Ihr Euch gegen die von der Werbetexterei ausgehenden und damit verblödenden Rechtschreibung wehrt! Indem Ihr einfach korrekt und damit sinngebend schreibt!
„Sinngebend“ wird jetzt auch rot unterstrichen, meine Fresse.
Bitte setzt wenigstens in Euren Redaktionen die falsche Korrekturfunktion außer Kraft, denn sie arbeitet der Verblödung zu.