Im Berliner Sommerbad Humboldthain gibt es einen Kiosk, der nicht nur kulinarische Genüsse bietet, sondern auch als Kunstprojektraum eingerichtet wurde. Pächterin ist die Kuratorin Nele Heinevetter, die ihre beiden Leidenschaften – Schwimmen und Kunst – miteinander verbinden wollte.
Es gab langwierige Verhandlungen mit den Berliner Bäderbetrieben. Aber nun ist der Vertrag unterschrieben, der Nele Heinevetter einige Freiheiten läßt. Im Magazin „Hapers’s BAZAAR“ (Ausgabe 8/2017) berichtet Miriam Stein, dass mittags Lunchgäste über einen separaten Eingang einlassen werden können und der Kiosk am Wochenende auch nach Badeschluss bis 22 Uhr betrieben wird.
Der Kiosk lockt diesen Sommer also nicht nur SchwimmerInnen, sondern auch Kunstfans in den Berliner Wedding. Im „Tropez“ im Sommerbad Humboldthain sind Werke von internationalen Künstlern zu sehen, darunter eine Videoarbeit oder eine Skulptur mit Fischen. Aktuell ist dort der dänische Koch und Künstler Søren Aagaard zu Gast. Er will als „Artist in Residence“ unter dem Titel „Fries“ („Pommes“) ein wechselndes Menü für den Kiosk entwickeln. „Dazu recherchiert er die Geschichte der Pommes frites und ihre Symbolik als typische Freibad-Speise und experimentiert mit unterschiedlichen Zubereitungsmöglichkeiten“, heißt es im Programm.
Neben einem Kunstort ist das „Tropez“ ein Kiosk für alle Badegäste.
Initiatorin Nele Heinevetter (35), sonst auf Kunst- und Architekturführungen spezialisiert, ist großer Freibadfan. „Es hat einfach immer diese positive Grundstimmung“, sagt sie. Was das Kunstprojekt angeht, läuft es laut der Organisatorin gut. Nur das Wetter in diesem Sommer könnte besser sein.
(dpa/bb/si)