Rita, ich weiß nicht, ob es Dir recht gewesen wäre, dass ich einige Monate später zu Beginn der Sommersaison 2018 hier im Blog an Dich erinnere.
Befreundet waren wir zwar nicht, aber ich würde uns durchaus als „gute Bekannte“ einordnen. Das, was ich über Dich wusste, hast Du mir in Gesprächen erzählt.
Kennengelernt haben wir uns vor fast zwei Jahrzehnten bei einem Qi-Gong Kurs im Fitness-Studio.
Danach entdeckten wir unser gemeinsames „Steckenpferd“, das Schwimmen am frühen Morgen im Prinzenbad.
Im Sommer sahen wir uns im Freibad, im Winter im Fitness-Studio. Zwischen „Tür und Angel“ – meistens beim Umkleiden, im Duschbereich oder auf dem Weg zum Becken – erzählten wir uns gegenseitig von unseren alten Eltern und Schwiegereltern und was wir inzwischen alles so für sie zu regeln hätten.
Du hattest besonders viel Stress, nachdem Du Deine Mutter nach Berlin geholt und in einem Altersheim untergebracht hattest. Oft schautest Du zweimal täglich dort vorbei. Deine Besuche gaben Deiner Mutter ein Sicherheitsgefühl, da ihre Orientierung jetzt im Alter eher personen- und nicht orts-gebunden ist – so hast Du es mir erklärt. Oft fragte ich Dich, wie Du das nur kräftemäßig schaffen würdest.
Zum Ende der letzten Saison hast Du Dich von mir mit den Worten verabschiedet: „Na, dann bis zur nächsten Saison. Hoffentlich erleben wir sie noch“. Deine Worte irritierten und erschreckten mich ein wenig. Daraufhin erzähltest Du mir, dass Du Dich oft wie in dieser amerikanischen Serie vorkommen würdest, in der die alte Mutter immer weiterlebt, aber die Kinder alle vorher sterben.
Die letzte Sommersaison 2017 hast Du noch erlebt, in der kommenden Sommer-Saison bist Du einfach nicht mehr da. Rita, Du fehlst!