vonSigrid Deitelhoff 02.09.2019

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Menschen in Badeanzügen sehen alle irgendwie gleich aus. Im wirklichen Leben machen sie die unterschiedlichsten Berufe, sind Baggerfahrer, Ärztin, Gymnastiklehrer oder eben auch Drehbuchautorin und Regisseurin wie Petra Lüschow.

Seit Jahren ist sie Stammschwimmerin im Prinzenbad und hat eine Tragikkomödie gemacht, die wir Euch nicht vorenthalten wollen. Denn sie spricht Menschen an, die wie viele PrinzenbadlerInnen,  in den späten 50ern, in den 60ern und 70ern geboren sind. „Petting statt Pershing“ erzählt über die Zeit 1983, als der NATO Doppelbeschluss durchgesetzt wurde, die Ära Kohl begann, die Grünen in den Bundestag einzogen und  die alten gesellschaftlichen Strukturen aufgebrochen wurden. Vielen von uns wird diese Zeit in schaurig schöner Erinnerung sein. Um diese aufleben zu lassen kommt hier die Geschichte:

BRD 1983: Die junge und kluge Ursula (Anna Hornstein) fühlt sich im tristen Provinzalltag, in dem die 68er-Bewegung mit ihrem Konzept von Liebe und Selbstbefreiung nur langsam ankommt, gefangen. Sie strotzt vor Lebenskraft und Sehnsucht und möchte eigentlich nur dazugehören, findet aber kaum Anschluss. Ihre spießigen Eltern empfinden sie als zu fordernd und provokant, ihren Mitschülern ist sie zu klug und stark. Als sie sich in ihren charismatischen Lehrer Siegfried Grimm (Florian Stetter) verliebt, der Pazifismus predigt, Selbstbefreiungskurse gibt und das gesamte Dorf sexuell zu befreien scheint, beginnt auch Ursula, die konservativen Strukturen ihrer Umgebung, das Frauenbild ihrer Generation und das Konzept einer intakten Familie grundlegend in Frage zu stellen. Als ihr allerdings bewusst wird, dass es Grimm leider nicht so ernst mit ihr meint, gibt es nur eine Lösung: Rache!

PETTING STATT PERSHING erzählt amüsant und vielschichtig von den frühen 80er Jahren in der BRD, einer Zeit eingefahrener Gesellschaftsstrukturen und Alternativbewegungen.

In den Hauptrollen spielen Newcomerin Anna Hornstein und Florian Stetter, das Ensemble wird durch Christina Große, Thorsten Merten, Hermann Beyer und Britta Hammelstein ergänzt.

Petting statt Pershing, Kinostart am 5.9.19 in Berlin im Kant-Kino und im Babylon Dresdner Straße

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