vonSigrid Deitelhoff 11.10.2024

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Liebe PrinzebadlerInnen,

ich verabschiede mich so langsam in die Hallenbadsaison.

Ich gebe es zu: Das unbeheizte Becken ist mir einfach zu kalt. Gäbe es eine Sauna im Prinzenbad, so würde ich das Becken liebend gerne als Tauchbecken nutzen. Aber für das Schwimmtraining – selbst mit Neoprenanzug – ist es für mich nicht geeignet. Ich kann meine täglichen 1000 Meter nicht so schnell schwimmen, als dass ich damit die Kälte verjagen könnte.

Es gibt noch eine positive Nachricht: Während der Schul-Herbstferien hat die Kreuzberger Schwimmhalle auf der Prinzenbad-Wiese vom 21. Oktober bis zum 3. November innerhalb der Woche täglich von 7 Uhr bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet, am Wochenende von 10 Uhr bis 17 Uhr.

Bis zu den Herbstferien hat sie immer Donnerstags von 7 Uhr bis 16 Uhr und am Wochenende von 10 Uhr bis 17 Uhr für uns geöffnet.

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Wie immer zum Saisonende gilt mein Dank der Cafeteria-Crew Dagmar und Matze für ihre unermüdliche Geduld  mit uns, für die leckeren selbst zubereiteten Speisen und natürlich auch Danke an alle Prinzenbad-MitarbeiterInnen, die für einen reibungslosen Badebetrieb gesorgt haben. Genauso möchte ich mich bei allen bedanken,  die mich und meinen Blog während der Sommersaison unterstützt haben (ihr hattet dieses Mal viel zu tun). Danke!

Und nun noch eine Durchhalte-Parole der besonderen Art für die EisschwimmerInnen unter uns, die sich vorgenommen haben, bis zum offiziellen Ende der Sommersaison im kalten Terrassenbecken zu schwimmen.

Also: Was ist ein Nass-Schwimmanzug? Hört sich irgendwie absurd an, oder?

Kürzlich las ich im Buch „Outlive“ von Peter Attia einen Hinweis zum Schwimmen lernen und trainieren im Nassanzug. Merkwürdig! Schwimmanzüge, ob Neopren, Bikini oder sonstige Anzüge, werden im Wasser doch immer nass. Ich habe dann recherchiert und tatsächlich, es wird zwischen einem Nass-, einem Halbtrocken- und einem Trockenanzug unterschieden.

Das Ergebnis meiner Recherche ergab: Das Material des Nassanzugs ist zwar wasserdicht. Jedoch durch Reissverschlüsse und Halsöffnungen dringt u.a. Wasser in den Anzug und füllt die Zwischenräume zwischen Körper und Anzug. Das Wasser zirkuliert durch Bewegungen im Anzug und sorgt so für einen Wärmeaustausch mit der Umgebung.

Aufgepasst liebe Fans des eisigen Wassers: Im Gegensatz dazu besteht der Trockenanzug aus wasser- und winddichtem Material und ist somit wasserundurchlässig. Der Trockenanzug schützt so vor dem kalten Wasser. So haltet ihr länger durch im Terrassenbecken.

Aber noch wichtiger: Der Halbtrockenanzug ist ähnlich wie der Nassanzug. Die Abdichtungen am Hals, den Handgelenken und den Beinen sind aber besser. Das vom Körper gewärmte Wasser wird länger am Körper behalten. Somit sind Halbtrockenanzüge wesentlich wärmer als Nassanzüge.

So viel zu den Begrifflichkeiten und Definitionen. Und über das Schwimmen im kalten Nass hinaus gibt es auch noch einen Trainingsaspekt für die eben erwähnten Nassanzüge.

Nun, Peter Attia geht davon aus, dass das Gleichgewicht die eigentliche Herausforderung beim Schwimmen ist. Ein Ungleichgewicht des Körpers läßt die Hüfte absinken. Der Nassanzug verhilft zu einem zusätzlichen Auftrieb. Langfristig nimmt er jedoch die Notwendigkeit, das Gleichgewicht im Wasser zu finden.

Ahoi und bis zur nächsten Sommersaison 2025

Sigrid Deitelhoff

Teaser-Foto:©Fanny Cathrin Melle

 

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2024/10/11/bald-endet-die-freibadsaison/

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kommentare

  • Der Trocki, zumal wenn nicht gründlichst entlüftet, erzeugt noch viel mehr Auftrieb an ungewohnten Stellen. Ich halte schwimmen in den Dingern für eine maximal mittelgute Idee.

  • Pedantenpost: alles soweit richtig mit den Nass-, Halbtrocken- und Trockenanzügen. Aber: zumindest mit denen, die ich so kenne, kann nicht besonders gut geschwommen werden. Gerade Trockenanzüge sind für’s Tauchen ( die haben auch noch zusätzliche Ventile, damit da Luft rein- und rauskommt ) und evtl für ’s Kanufahren bzw Segeln. Sportliches Schwimmen halte mit denen für fast ausgeschlossen. Auch die erwähnten Halbtrockenen sind m. E. mit 5 – 7 mm einfach zu steif und zu dick.
    Da muss im Triathlonbereich geguckt werden, die sind genau dafür konzipiert = elastisch und passend dick an den richtigen Stellen..
    Sollten gut passen, sind nicht billig, aber damit geht’s. Der zusätzliche Auftrieb ist ein netter Bonus.
    Kopfhaube nicht vergessen!

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