Klar, dass das Thema brennender Autos ausgesprochen wahlkampftauglich ist. Das Thema mag vielleicht für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungen nicht sonderlich interessant sein, aber für die Oppositionsparteien sind diese „spektakulären Einzelfälle“ (HUK-Coburg) ein gefundenes Fressen. Worüber sollen sie auch sonst reden? Sich über die Schulden Berlins mockieren? So schlecht ist das Erinnerungsvermögen der Berliner dann doch nicht, dass sie da keine Erinnerungen hätten, wer einst das Fundament dieser Schulden solide gegossen hätte.
Aber was CDU-Spitzenkandidat Henkel da macht, geht nicht in Ordnung. Vielleicht gibt es jetzt 4000 weniger Polizisten und es stimmt ja, dass die Autos brennen. Aber da einen Zusammenhang herzustellen ist schon polemisch. Die ehemaligen Polizisten waren doch zum Großteil vereidigte Beamte, Staatsdiener, Ordnungshüter, Familienväter. Und klar, Arbeitslosigkeit ist schrecklich, aber dass die arbeitslosen Polizisten jetzt mit diesen Brandanschlägen zu tun haben sollen, ist nicht ganz fair. Schon gar nicht alle 4140. Klar gibt es schwarze Schafe, aber man darf gerade deshalb nicht alle über einen Kamm scheren.
Viel besser reagiert da die Partei der Bürgerrechte, Liberalität und des freien Wettbewerbs, besser bekannt als FDP. Ihr neues Motto für Berlin heißt einfach: „Arbeit. Bildung. Mehr Polizei.“ Daraus könnte die Tanzkapelle Scooter doch bestimmt ganz leicht ein schönes Liedchen machen. Und wenn man weiß, was dabei rauskommt, wenn man sich bildet, dann arbeitet und leistet, spuckt man doch gleich nochmal beschwingter in die Hände.