vonJakob Hein 04.09.2011

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog
Gefällt es Dir bei uns, Tante? Ja? Warum sagst Du das dann nicht Deinem Gesicht?

Einerseits sagte Leo Rosten ganz richtig über W.C. Fields: Jeder der Babys und Hunde hasst, kann kein ganz schlechter Mensch sein. Andererseits lautet ein altes Branchengesetz im Fernsehen: Kinder und Hunde gehen immer und bringen Quote.

Es ist daher nachvollziehbar, dass sich Politiker gern mit Kindern zeigen wollen, aber dabei darf der Fotograf nicht nur auf die Kindergesichter schauen, die hier natürlich allerliebst sind. Aber die Kandidatin: Ihre Oberlippe ist erkennbar hochgezogen, was man an der verstärkten Falte vom Nasenrand zum Mundwinkel erkennen kann. Die Augen sind beide leicht geschlossen und der rechte Mundwinkel ist noch etwas höher gezogen als der linke. Man kann es zuhause selbst ausprobieren: Mit so einem Gesicht fühlt man sich nicht warm oder fürsorglich, dieses Gesicht eine Mischung aus Ekel und Verachtung aus.

Das kann alles Mögliche bedeuten: Vielleicht mag Renate diese Kinder nicht oder sie mag es nicht, dass sie für den Wahlkampf solche Fotos machen muss oder sie hat gerade eine Tasse schimmlige Milch getrunken. Woran auch immer es lag: Dieses Plakat kommuniziert nicht das, was der Absender beabsichtigte.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/problematische_wahlkampfplakate_vi/

aktuell auf taz.de

kommentare