Mal wieder ein Übersetzungsproblem. In englischsprachigen Wirtschaftsmedien begegnet man immer wieder dem Begriff „problem economies“ – sogar im englischsprachigen Spiegel-Angebot.
Aber wie bitteschön sagt man dazu auf Deutsch?
– Problemstaaten? Eher nicht. Das klingt zu sehr nach Schurkenstaaten oder Ländern, die mit problematischen Chefs geschlagen sind, wie Libyen oder Venezuela. Dabei gelten, so eine aktuelle Nomura-Analyse, als problem economies heutzutage die USA, England und ein Teil der Eurozone. Der ökonomische Anteil, der in den problem economies steckt, ist im Begriff Problemstaaten nicht mehr zu sehen.
– Problemwirtschaften? Eher auch nicht. Da denkt man doch eher an die Eckkneipe mit der Säuferkundschaft, deren Wirt sich einen Dreck um das Rauchverbot schert. Der Staatenanteil, der in den problem economies steckt, ist in der Problemwirtschaft verschwunden.
– Problemvolkswirtschaften? Auch nicht. Erstens mächtig umständlich, und zweitens ist nicht klar, ob das Volk zum Problem gehört (die Wirtschaft eines Problemvolks) oder zur Wirtschaft (die Volkswirtschaft mit einem Problem).
Bleibt also nur: Problemökonomien. Auch nicht rasend schön, da es sich ja auch um einen Forschungszweig handeln könnte (auf einen Lehrstuhl für Problemökonomie würde ich mich liebend gerne setzen), aber eindeutig das kleinste Übel.
Weitere Vorschläge werden jederzeit entgegengenommen.