vonDominic Johnson 23.08.2010

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Verkehrte Welt: Eine Protestaktion zivilgesellschaftlicher Organisationen im ostkongolesischen Distrikt Walikale gegen die ständigen Angriffe bewaffneter Gruppen und die unerträgliche Unsicherheit wurde heute von den lokalen Behörden verhindert. Eine geplante Demonstration gegen die Unsicherheit sei verfassungswidrig, sagte der Distriktchef von Walikale, Dieudonné Tshishiku, nach einem Bericht des UN-Rundfunks im Kongo. Mehrere Aktivisten seien festgenommen worden.

Der Distrikt Walikale ist eine Hochburg der ruandischen Hutu-Miliz FDLR (Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas), die in den letzten Wochen in der ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu wieder in die Offensive gegangen ist. Im Distrikt Walikale befinden sich die wichtigsten Zinnerzminen Ostkongos; der Zinnexport ist die wichtigste Devisenquelle Nord-Kivus. Den Handel zu stören ist eines der Ziele der FDLR geworden.

Aber gegen die Unsicherheit auf die Straße zu gehen – das ist in Walikale nicht drin. Anders als in anderen Gebieten Nord-Kivus, wo es durchaus Protestaktionen gegen den Krieg gegeben hat, unterstützt von den lokalen Behörden. Die Regierung, darin sind sich die Ostkongolesen einig, tut nichts für die Sicherheit der Bevölkerung. Aber wenn die Menschen etwas von ihr fordern, ist es mit dem Nichtstun ganz schnell vorbei.

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