vonEva C. Schweitzer 21.03.2011

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Die Amerikaner sind eigentlich nicht so begeistert, in Lybien zu kämpfen, aber  in deutschen Zeitungen überschlagen sich die Kommentatoren, die gerne deutsche Soldaten gen Arabien schicken wollen. Eigentlich ist es ein bisschen schade, dass unsere Ostlandreiter allesamt selber nicht bei der Bundeswehr waren; andererseits, das haben die durchaus mit den amerikanischen Neokonservativen gemeinsam, die niemals auf die Idee kommen würden, selber im Dreck zu robben oder auf sich schießen zu lassen. Die Neocons sind uns allerdings noch einen Schritt voraus; dort wird die Armee vornehmlich mit Einwanderern und Greencard-Aspiranten bestückt. Aber das kann ja noch kommen.

Aber ob die Bundeswehr für so einen Einsatz überhaupt ausgerüstet ist? In Afghanistan hat man eher den Eindruck, dass unsere Jungs hauptsächlich damit beschäftigt sind, sich für die Folgen irgendwelcher Querschläger zu entschuldigen, statt zu schießen.

Deswegen schlage ich vor, die Bundeswehr dort einzusetzen, wo sie keine internationalen Verwicklungen auslöst: Im Berliner Zoo. Knut, nämlich, stellt sich heraus, wurde ganz und gar nicht artgerecht gehalten, er wurde gar gemobbt — sollte die Bundeswehr da nicht eingreifen? Vom Hubschrauber aus über dem Zoo abspringen, alle nicht artgerecht gehaltenen Tiere befreien, und  Zoodirektor Bernd Blaszkiewitz gefangen setzen? Da schießt wenigstens keiner zurück, und für eine ehrenwerte Sache ist es auch. Vielleicht kann auch der ein oder andere Kolumnist da mitmachen, so erstmal zum üben, wie man ein Gewehr hält.

Eva C. Schweitzer, Manhattan  Moments. Geschichten aus New York, erschienen bei Droemer-Knaur, Juni 2009, Taschenbuch, 9,95 €

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