vonDetlef Berentzen 06.10.2011

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog


Ich sehe das alte Werk noch vor mir, als Schattenriß am Horizont: „Da kommen unsere Schreibmaschinen her!“, grunzte mein Vater oft genug und ließ den Bügel der Bierflasche aufschnappen.  Die nächste Brauerei war nicht weit.

In den 50er-Jahren saßen wir mindestens zweimal im Monat am Strand des ostfriesischen Jadebusen und bauten mächtige Sandburgen, garniert mit schwarzem Schlick aus dem Wattenmeer. Wir brauchten uns nur umzudrehen, dann sahen wir das Olympia-Werk in Wilhelmshaven, ….bei dem wir übrigens nach der taz-Gründung knapp zweihundert mechanische (!) Schreibmaschinen der Marke „Monica“ orderten, um den Verhältnissen mal so richtig auf die Schulter zu tippen. Heute gibt es zwar noch Monikas, aber das Olympia-Werk ist längst Vergangenheit. Und am Jadebusen war ich schon ewig nicht mehr.

Die Jade und das Olympia Werk begegneten mir allerdings neulich in Gestalt der jungen Lena wieder – Lena vom Wilhelmshavener „Jade-Radio“, das einst ein Piratensender war, der sich als „Radio Überleben“ für den Erhalt des Olympiawerks engagierte. Die „Jade“ kam erst später dazu, als aus den Piraten freie Bürger wurden, die am Jadebusen ein nichtkommerzielles Regionalradio (mit schwer männlichem Vorstand) durchsetzten, jede Menge junge Leute zum kunterbunten Radiomachen animierten und jetzt eben auch Lena. Sie und die anderen RadiofriesInnen sind an der Küste auf UKW 87.8 zu hören. Ansonsten im Internet. Just listen!

more info

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/radionewz_ex-piraten_senden_am_jadebusen/

aktuell auf taz.de

kommentare