Ja, es ist also passiert. Die Regierung in Den Haag ist gefallen. Die sozialdemokratische Partei der Arbeit, PvdA, will nicht mehr. Kann nicht mehr. Ist am Ende aller Nerven. Hält es nicht mehr aus. Ist zu allem entschlossen.
Vor allem zum Ende der Afganistan-Mission. Das hat die Truppe von Finanzminister Wouter Bos zur Prinzipiensache gemacht, und die Koalitionspartner CDA und Christenunion sahen das nicht ein.
Die PvdA-Minister traten nach stundenlangen Streitereien mit den anderen Ministern zurück. Ministerpräsident Jan-Peter Balkenende muss nun nach Österreich oder einen peinlichen Anruf zu dort weilenden Staats-Chefin Königin Beatrix wagen, on sie denn mal wegen seines Entlassungsantrages mal eben mit dem Hubschrauber in die Heimat eilen könnte, denn er will nicht sinnlos an den Palasttüren rütteln.
Diese Regierung gibt es seit dem 22. Februar 2007, am Montag hätten die Politiker das Glas auf den dreijährigen Geburtstag erheben können. Balkenende ist seit Juli 2002 Premier. Auf Geenstijl wird Balkenende als größter „Looser-Ministerpräsident aller Zeiten“ geschmäht, keine seiner vier Rgierungen habe bis zum Ende durchgehalten. Naja, auch das Wort von der „Niederländischen Bananen-Monarchie“ haben wir hier gelesen. Wir denken eher an Tomaten, aber egal.
viel wichtiger als diese pflanzlichwe Frage ist doch: Was jetzt? Politisches Chaos, garantiert. Nee, natürlich keine Straßenschlachten zwischen Moslems und Wilders-Fans, nee, kein Militärputsch, nee, kein sonstiger Ausnahmezustand.
Aber auf Jahre hinweg instabile Regierungen, wer auch immer sich an die Aufgabe traut. Die Niederlande wird in ihrer Erscheinungsweise sozusagen die Berliner S-Bahn West-Europas. Du weisst zwar, dass im System immer was geht, es happert aber eben auch gewaltig und man muss akzeptieren, dass viele Züge nicht kommen.