Auf die Mutter Kirche ist Verlass. Insbesondere in ihrem Heimatort Rom. Ich hatte beim Buchen ueber HRS zwar nicht gemerkt, dass es sich bei meiner Herberge Domus Sessoriana um das Gaestehaus eines Zisterzienser-Klosters handelt. Aber das Haus an der alten Stadtmauer hat alle Ansprueche an Urlauben in der ewigen Stadt erfuellt.
Das Gaestehaus ist naemlich grossartig. Mein Zimmer war zwar klein, bot aber einen phantastischen Blick herueber zur Lateranbasilika. Die Dachterasse auf den Klostergebaeude ist ein Gedicht – und das Fruehstueck fuer italienische Verhaeltnisse reichhaltig.
Den besonderen Reiz aber macht natuerlich das Kloster aus. Vom Weihrauch, der einem Samstagsabends auf der Dachterasse in die Nase zieht, ueber den Klosterbruder, der im benachbarten Laden Klostergemuese verkauft bis zum laenglichen Sonntagsgottesdienst, den sich der Sechsjaehrige in der naechsten Reihe mit dem Turmbau aus grossen Lego-Baukloetzen verkuerzt.
Wer diesen Atem mag, wie Frau Prokop ihn mochte, dem sei das Gaestehaus ans Herz gelegt.
Einen besonderen Service bietet die Klosterkirche St. Croce in Gerusalemme den an Reliquien interessierten Glaeubigen. In der Kapelle im Keller sind angeblich ein Finger des Apostels Thomas, ein Nagel und ein paar Dornen aus dem Kreuz Jesu aufbewahrt.