vonDaniel Erk 01.06.2010

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Die russisch-autoritäre Jugendorganisation „Nashi“ („Die Unsrigen“), die nicht ganz zufällig den Beinamen „Putinjugend“ erhalten hat, macht dieser Tage einmal mehr von sich reden.

Nach Angaben von „English Russia“, einem englischsprachigen Unterhaltungsblog über. ächz, russischsprachige Länder (ja!), sind in den vergangenen Tagen vermehrt Hakenkreuz-Aufkleber auf litauischen Produkten in der russischen Hauptstadt Moskau aufgetaucht – und die „Nashi“ stehen in dringendem Verdacht, für diese wüste Aktion verantwortlich zu sein.

Der Anlass der Aktion allerdings könnte selbst kaum weniger wüst sein: Nachdem litauische Demonstranten bei einem Aufmarsch am Unabhängigkeitstag am 16. Februar Schilder mit Hakenkreuzen spazieren getragen hatten, war es zu gerichtlichen Klagen gekommen.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=2rC8LqDB1Ik[/youtube]

Ende Mai erklärte, dem österreichischen Standard zu Folge, nun ein litauisches Gericht, das Herumzeigen von Hakenkreuzen sei in Litauen nicht verboten, handele es sich beim Hakenkreuz doch um ein uraltes, baltisches Symbol für Sonne und Universum. Dies erst hatte die Verstimmung bei den Russen hervorgerufen – einerseits, weil die litauischen Aufmärsche zum Unabhängigkeitstag generell als russenfeindliche Veranstaltungen wahrgenommen werden, das Vorzeigen von Hammer und Sichel andererseits aber in Litauen, wie das Zeigen des Hakenkreuzes in Deutschland, verboten ist.

Der Verdacht, der Nazismus und deutsche Faschismus werde in Litauen im Nachklang der UdSSR-Zeit beschönigt und verklärt, er ist nicht von der Hand zu weisen – auch wenn die vermutlich von „Nashi“ stammenden Kleber auf unschöne Weise ein „Russen, wehrt euch! Kauft nicht bei Litauern!“ im Subtext mitklingen lassen.

(via/via/Danke, Uwe!)


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