„Das Verhalten der SPD-Spitze im Falle Sarrazin wurde von Opportunismus bestimmt“, schreibt Philipp Freiherr von Brandenstein auf Facebook. „Sarrazenen, Liberale, Migranten, auf der Suche nach Mehrheiten wollte man alle an die Partei binden.“ Auch wenn Thilo Sarrazin bereits mehrfach in den Medien als Sarrazene tituliert wurde – als Oberbegriff für seine Anhänger ist dieses Wort mir her das erste Mal untergekommen. Ich vermute, das Wort wird um sich greifen: In den kommenden Wahlkämpfen werden sicherlich nicht nur die SPD, sondern auch alle anderen Parteien sich überlegen, wie sie mit dem sich hinter TSs Thesen verbergenden Wählerpotenzial umgehen. In den Powerpoint-Präsentation der Wahlkampfmanager macht sich „Sarrazenen“ bestimmt besser als „Ausländerfeinde“, „Migrationsskeptiker“ oder „Globalisierungsverlierer“ oder ähnliche Begriffe.
Und irgendwann wird dann auch Google nicht mehr fragen: „Meinten Sie: Sarazenen?“ Und auch Wikipedia wird eines Tages einen eigenen Eintrag für „Sarrazenen“ haben und nicht mehr kommentarlos auf die Sarazenen-Seite verlinken. Oder wettet jemand dagegen?