vonBlogwart 19.04.2009

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Am Anfang waren es „nur“ rund 20 Leute, die am Sonntagfrüh um 9 Uhr zur Veranstaltung „Wie lege ich mein Geld fair an?“ kamen. Doch am Ende war der Raum voll. Das Thema zieht offensichtlich und der Referent auch: Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Zeitschrift „Finanztest“ und taz-Aufsichtsrat.

Bankberater sind keine Berater, sondern Verkäufer“, warnt Tenhagen, und das Publikum bestätigte das. Eine Zuhörerin erzählte, dass Sparkassen von ökologischen Investments abrieten. „Zu unsicher“. Dabei fahren Anleger mit solchen Investitionen keinesfalls schlechter als bei konventionellen. Tenhagen: „Oft sind sie sogar besser“.

Und so geht’s: Tenhagen rät, zunächst einmal Schulden zu tilgen. Dann sollte man sein Geld in drei Töpfe unterteilen: Das Alltagsgeld aufs Tagesgeldkonto. Das Altersgeld für die Altersvorsorge. Das Sonntagsgeld für andere Anlagen.

Beim Tagesgeld bieten sich Banken wie GLS oder Ethikbank an, die sich auf ethische und ökologische Kriterien verpflichtet haben. Nachteil: Sie bieten in der Regel niedrigere Renditen als viele Konventionelle.

Fürs Altergeld: Riester-Verträge gibt es auch in ökologisch-ethischen Varianten, zum Beispiel von der Bank für Kirche und Caritas.

Fürs Sonntagsgeld: Direktinvestitionen, zum Beispiel Photovoltaik; Geschlossene Fonds, zum Beispiel Solar, Wind; Aktien wie etwa Solarworld, Vestas, Shimano; offene Fonds wie etwa Swisscanto, Ökovision, Pioneer Global Ecology.

Diese Anlagen versprechen eine doppelte Rendite: Einmal gibt es natürlich Geld, wenn alles gut läuft. Aber diese Investitionen haben auch direkte Auswirkung auf Umwelt oder Arbeitsbedingungen. Wenn Sie etwa Ihr Geld einem Solarzellenhersteller geben, tragen Sie zum Ausbau erneuerbarer Energien bei.

„Ökologisch und ethisch anlegen geht natürlich auch in der Krise“, meint Tenhagen. Jetzt sind zum Beispiel Aktien sehr günstig.

Aber: Anlegen ist Arbeit. Wer ethisch und ökologisch anlegen will, muss sich genau über die Unternehmen informieren, denen man sein Geld gibt. Infos über Fonds gibt es zum Beispiel auf test.de. Oder in diesem taz-Artikel.

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