Fahrgäste der niederländischen Eisenbahn – bitte nicht wundern, wenn ihnen Schaffner mit Flaschen in der Hand entgegen kommen, in denen eine gelbe Flüssigkeit dampft. Es ist, ja, Urin. Sind diese Schaffner auf beruflicher Eigen-Urin-Therapie? Wollen sie vielleicht Mit-Niederländer mit Urin versorgen? Oder haben sie vielleicht schlechten Geschmack?

Nee, nichts Dergleichen. Der Grund: in vielen Zügen gibt es keine Toiletten mehr! Fahrgäste können nicht pinkeln, Schaffner nicht pinkeln – genauer gesagt scheinen die männlichen Schaffner sich mit Flaschen zu helfen, weibliche machen das noch nicht.

Es handelt sich um ein Drama, dass sich vor allen in den sogenannten Sprinter-Zügen abspielt. Eigentlich sollten die Flitzer auf kurzen Fahrstrecken zum Einsatz kommen, aber inzwischen werden die Strecken immer länger. Und die Schaffner kommen nicht dazu, auf die Toilette zu gehen. Weil es keine gibt. Die Toiletten wurden bei einer „Modernisierung“ zugunsten von zusätzlichen Sitzen ausgebaut oder bei neuen Zügen gar nicht erst eingebaut und nun haben Fahrgäste und Schaffner den Urin-Salat.