Das sonntägliche TV-Programm “Business Class” auf RTL 7 gehört ohnehin schon zu den Kuriositäten des niederländischen Fernsehens. Der Immobilien-Makler Harry Mens hat sich hier sein eigenes Refugium geschaffen, seit mehr als zehn Jahren sind hier Geschäftsleute, Politiker und manchmal auch ganz windige Leute zu Gast. Viele sagen, zu den windigen Leuten gehört vor allem der Moderator Harry Mens selbst.
Es gilt als offenes Geheimnis, dass seine Gäste zuweilen ziemlich viel Geld auf den Tisch legen, um Gast in der am Sonntag Morgen um 11:00 Uhr ausgesendeten Show sein zu können. Vermutet wird, dass RTL an dieser Sendung keine Kosten hat – der Moderator sorgt für die Produktionskosten und bekommt dafür Reklame für sich selbst. Und die Gäste wissen, dass sie garantiert keine kritischen Fragen zu erwarten haben.
Die Sendung schrammt ein ums andere Mail an diversen Peinlichkeitsgrenzen entlang. Dennoch erregte jetzt ein Stunt Aufsehen, der es in sich hat. Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Senders Vara legten nämlich Harry Mens rein – mit einer, Entschuldigung, “Scheiß-Geschichte”. Es handelt sich um die Redaktion eines neuen Programms namens “Rambam”. Sie kauften sich bei Harry Mens die Sendezeit – für immerhin 14.500 Euro.
Programm-Macherin Linda Hakeboom sagte der Zeitung “Metro”, dass man bei Harry Mens eine “Scheiß-Geschichte” habe unterbringen wollen – “wortwörtlich”. Und diese Geschichte ging so. Sie gaben sich als ein Startup aus, welches eine aufsehenerregende Erfindung zu Markte bringen wolle. Nämlich, wie man aus “Scheiße Bonbons” machen kann, genauer gesagt aus “Kuhfladen Textilien”. Denn in Kuhfladen seien ja unverdaute Fasern enthalten, die hole man da raus und am Ende gäbe es halt Pullover. Kein Problem für Harry Mens, braf arbeitete er die ihm gerichteten Fragen ab – immerhin wurde er ja dafür bezahlt. Eine der Antworten, die ihn keine Sekunde mißtrauisch machte, war die: für einen Pullover brauche man 250 Kilo Kuhfladen. Und vor allem brauche man Investoren.
Übrigens, kaum zu glauben, aber lt. Mediacourant wahr, hatten sich nach der Sendung 25 potentielle Investoren gemeldet.