Er ist als Mann von Prinzessin Margriet der Schwager der Königin Beatrix – und als solcher Vorsitzender des „Onderzoeksraad voor Veiligheid“ (Untersuchungsrat für Sicherheit): Pieter van Vollenhoven.
Gestern sahen viele Niederländer mit Verwunderung, wie er sich am Wrack der abgestürzten türkischen Maschine nahe des Flughafens Schiphols zu schaffen machte. Er kletterte überall herum und knipste Fotos, das sorgte bsw. in der abendlichen Nachrichtensendung des TV-Senders RTL für gewisse Heiterkeit. Einen Tag später wurde weniger gelacht. Denn Pieter van Vollhoven steht im Zentrum eines bizarren Streits.
Kurz gesagt fühlt sich die niederländische Justiz von ihm behindert. Denn van Vollenhoven will die Black Box des Flugzeugs nicht rausrücken. Der Flugschreiber wird momentan in Paris untersucht, danach würde sich die Justiz aus naheliegenden Gründen gern mit dem Gerät befassen.
Doch van Vollenhoven hat in seiner Weisheit beschlossen, dass sein Untersuchungsrat nicht mit der Justiz zusammen arbeiten und die daher die Black Box vorerst nicht bekommen dürfe. Andernfalls würde die Unabhängigkeit des Untersuchungsrates gefährdet werden. Die zuständige Staatsanwaltschaft ist wie vor den Kopf geschlagen. Wie lange van Vollenhoven die Staatsanwaltschaft blockieren will oder kann, ist unklar.