„Hatte man früher den Eindruck, man schaue einem müden Mann dabei zu, wie er sich langweilt, sieht man jetzt, wie ein jüngerer Mann versucht, den älteren durch Witze, die nur sie beide verstehen, vom Wegnicken abzuhalten.
Die einzigen Themen, die in der Sendung vorkommen: Fernsehen und Fußball. Es sind halt die einzigen Themen, bei denen Oliver Pocher mitreden kann.
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Und dann noch diese Sprüche über Gags, die nicht zünden, über eine Pointe, die versandet ist, wo sie aber doch neulich in der Soundso-Halle noch so gut kam, haha. Lustiger wär’s, wenn’s lustiger wär‘. Alles, alles an dieser Sendung ist furchtbar.
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Und dieser blöde Hass auf Stefan Raab neuerdings. Warum denn jetzt das eigentlich? (…) Dabei macht Raab seine Sendungen tausendmal professioneller und mit mehr Leidenschaft, oder sagen wir einfach: Interesse als Pat und Patachon der ARD.
Schmidt war schon immmer ein Zyniker, zumindest der Harald Schmidt, den er im Fernsehen zeigt – mit Oliver Pocher an seiner Seite ist dieser Wesenszug ins Unerträgliche vergrößert. Wenn man diesen beiden donnerstags eine Stunde beim Bösesein zugeschaut hat, wenn man ihre meckernde Schadenfreude, ihre zur Schau gestellte Arroganz, ihr komplettes Desinteresse an allem außer sich selbst gesehen hat, möchte man sich eigentlich nur noch waschen.
Es ist ein einziges Missverständnis, Oliver Pocher im Fernsehen eine Bühne zu geben. Er ist nicht lustig. Er ist schlagfertig und dreist. Er bringt das Schlechteste in Harald Schmidt hervor.“
(Johanna Adorjan, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)