vonChristian Ihle 22.11.2008

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„Dass jüngere deutsche Popbands bisweilen die Neigung haben, alternde Journalisten und Ästhetikprofessoren zu nerven, dürfte nach all den Silbermonds, Helden, Julis und Sportfreunden bekannt sein. Sollte jedoch eines Tages ein Preis für die meistaneckende deutsche Popband dieses Jahrzehnts verliehen werden – Mia aus Berlin hätten die Auszeichnung nicht nur sicher in der Tasche, sie wären wohl auch noch stolz darauf. Tatsächlich bildet sich empfindsamen Zeitgenossen schon bei der Erwähnung der Band ein Schweißfilm über der Oberlippe.
(…)
Wie keine andere deutsche Band verkörpern Mia den Geist der Berliner nuller Jahre: Das stilvoll Depressive des einst dominanten Hamburg-Pop ist der Band fremd; ein allzeit patenter, beinah aggressiver Optimismus und ein naiver Anpackergeist ziehen sich durch die Texte, die sich oft lesen wie blumige Poesiealbumeinträge einer Sechzehnjährigen.
(…)
Zusätzlich erschwert wird vielen der Zugang zur Mia-Musik durch einen seltsam kulleräugigen Katja-Ebstein-Gestus, der den Mia-Liedern die theatralische Gestelztheit eines Ost-Musicals verleiht. Es scheint tatsächlich, als wäre dieser Band nichts peinlich, und tatsächlich ist die Angstlosigkeit ihr größter Trumpf – und das Thema der neuen Platte.“

(Eric Pfeil, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Dank an Björn.

Weiterlesen:
* Schmähkritik Nr. 6: Mia.

Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 100 Folgen Schmähkritik

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