vonChristian Ihle 28.12.2008

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„Groß, größer, „Australia“? Regisseur Baz Luhrmann wollte ein Meisterwerk schaffen, ein Epos über sein Heimatland. Entstanden ist ein brachial enttäuschender Genre-Bastard mit Kidman und Jackman, öder Computeroptik und furchtbarem Drehbuch – ein Aquarium hat mehr Tiefe als dieser Film. (…)
Wie eine Mischung aus „Vom Winde verweht“ und „Endloser Horizont“ sieht der Film deshalb jetzt leider nicht mehr aus. Eher wie ein brachialer Genre-Bastard aus der Weltkriegsschmonzette „Pearl Harbor“ und dem Dummbatzklamauk „Crocodile Dundee“.
(…)
Das Problem: Regisseur Luhrmann betreibt in seinem Film die Beschwörung eines Naturmystizismus, an den er selber offensichtlich nicht bereit ist zu glauben. Wie aus heiterem Himmel steht deshalb immer, wenn es mal wieder brandgefährlich wird, der Opa des Jungen (David Gulpilil, bekannt aus dem Ethno-Klassiker „Walkabout“ von 1971) unmotiviert auf einem Bein in der Handlung rum, um den Enkel und seine weißen Gefährten mit magischen Tricks zu beschützen. Ein wirklich abstoßendes postkoloniales Gönnertum macht sich so in der Geschichte breit: Vermeintlich politisch korrekt wird hier Ethno-Hokuspokus aufgefahren, ohne ihn ästhetisch und soziokulturell ernsthaft auszuführen.“

(Christian Buß bei SpiegelOnline)

Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 100 Folgen Schmähkritik

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