vonChristian Ihle 04.09.2010

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„Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn man den Moderator einer politischen Talkshow nach Betrachten seiner Arbeit fragen möchte, ob er unser politisches System verstanden hat. (…) Man müsste mal die Eierlikörvorräte in der Redaktion kontrollieren, oder welche Drogen auch immer zu der Idee geführt haben, dem Umweltminister (Norbert Röttgen, Anm.) drei Landschaftsaufnahmen von Brücken zu zeigen, damit er auswählt, welche seiner Vorstellung vom Einsatz der Atomenergie als Brücken-(!)-Technologie entspricht.

Es war eine lächerliche einhunderste Sendung „Hart aber fair“ im Ersten, die wie eine doppelte Karikatur wirkte. Eine Karikatur auf die Berichterstattung über Politik, die nur noch daraus besteht, Haltungsnoten zu verteilen. Jeden der erstaunlich zahlreichen Versuche seiner Gäste, über Inhalte zu reden, blockte Plasberg ab und führte die Diskussion auf Stilfragen zurück. Und auf eine Karikatur auf das, was aus der Sendung geworden ist: Die Karnevalsversion einer politischen Talkshow, bestehend nur aus Mätzchen.

(…) Hybris (…) ist ein Begriff, der einem immer häufiger zu Plasberg einfällt. Natürlich entspricht es dem Medienzyklus, dass viele Kritiker den Mann nach Jahren des Lobs jetzt nicht mehr gut finden. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht stimmt.“

(Stefan Niggemeier in seiner Kolumne „Teletext“ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung)

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